In Sri Lanka hat die Präsidentschaftswahl begonnen. Die Wahlbüros haben am Samstag um 7.00 Uhr Ortszeit (3.30 MESZ) geöffnet. Bis 16.00 Uhr Ortszeit können mehr als 17 Millionen Menschen abstimmen. Es sind die ersten Wahlen seit den Protesten während der massiven Wirtschaftskrise, die 2022 zum Sturz von Präsident Gotabaya Rajapaksa führten. Unter den 39 Bewerbern ist auch Amtsinhaber Ranil Wickremesinghe, den das Parlament nach dem Sturz Rajapaksas zum Übergangspräsidenten gewählt hatte.
Landesweit sollen mehr als 63.000 Polizistinnen und Polizisten für Sicherheit sorgen. Zudem seien Spezialkräfte in Bereitschaft, erklärte ein Polizeisprecher. Bisher sei die Lage aber ruhig. „In einigen Gegenden mussten wir Polizei einsetzen, um die Wahllokale vor wilden Tieren zu sichern, vor allem vor wilden Elefanten“, sagte er.
Mit dem Bekanntwerden der Ergebnisse der Wahl wird frühestens am Sonntag gerechnet. Die Wahl ist de facto eine Abstimmung über den strikten Sparkurs, der Sri Lanka vom Internationalen Währungsfonds (IWF) im Gegenzug für Hilfen auferlegt wurde. Aussichtsreichste Gegenkandidaten des 75-jährigen Wickremesinghe sind der 55-jährige Anura Kumara Dissanayaka von der linksgerichteten JVP und der 57-jährige Oppositionsführer Sajith Premadasa. Mehr als ein Viertel der 22 Millionen Einwohner des Inselstaats im Indischen Ozean leben laut der Weltbank unter der Armutsgrenze.