Bei VW drohen Werksschließungen. Wirtschaftsminister Habeck schaltet sich ein mit einem Appell an das Management. Aber auch zur Absatzflaute auf dem E-Auto-Markt äußert sich der Grünen-Politiker.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Volkswagen dazu aufgerufen, von Werksschließungen abzusehen. „Die Standorte sollten erhalten bleiben“, sagte der Grünen-Politiker bei einem Besuch des VW-Werks in Emden. Darauf sollten alle Kraftanstrengungen gerichtet sein. Die Kostenstruktur herunterzubringen, bedeute nicht, dass man „kaltherzig“ über die Belegschaft hinweggehe und Standorte infrage stelle. Zugleich stellte Habeck neue Fördermaßnahmen für Elektroautos in Aussicht.
VW hat in der Kernmarke VW Pkw mit hohen Kosten zu kämpfen. Der Autobauer hat die seit Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung mit den Gewerkschaften in Deutschland aufgekündigt, Werksschließungen und betriebsbedingte Entlassungen stehen zur Debatte. Dagegen gibt es erbitterten Widerstand von Betriebsrat und IG Metall.
Nach einem Bericht des „Manager Magazins“ könnte der angeschlagene Konzern mittelfristig bis zu 30.000 Stellen in Deutschland abbauen. Das Unternehmen bestätigte die Zahl nicht. Der Gesamtbetriebsrat betonte: „Diese Zahl entbehrt jeglicher Grundlage und ist einfach nur Schwachsinn.“
Habeck hat für Montag angesichts der Krise der Branche zu einem „Autogipfel“ eingeladen. Neben dem Branchenverband VDA und der Gewerkschaft IG Metall nehmen nach Angaben des Ministeriums Vertreter der größten Automobilhersteller und -zulieferer teil.
Zu Beginn des Werksbesuchs in Emden sagte Habeck, er fühle sich in der Verpflichtung zu sehen, dass der Markt für E-Autos wieder anziehe. Habeck verwies darauf, dass die Bundesregierung steuerliche Anreize für E-Autos als Dienstwagen plane. Darüber hinaus werde man schauen, ob noch etwas geht.