Im März hadert Boxerin Nina Meinke mit der enttäuschenden Kampf-Absage ihrer Gegnerin. Jetzt duelliert sie sich wieder um einen WM-Titel. Und für sie ist es eine Premiere.
Die Profi-Boxerin Nina Meinke tritt zum ersten Mal in ihrer Karriere in einem auf zwölf Runden ausgelegten WM-Kampf an. Nach der bitteren Absage ihres Weltmeister-Duells in Puerto Rico im Frühjahr boxt das 31 Jahre alte Patenkind von Ex-WM-Champion Sven Ottke am Samstag in Hamburg (Ab 16.00 Uhr/DAZN) gegen die Argentinierin Daniela Bermudez. Meinke strebt den Gewinn des WM-Gürtels des Verbands IBF im Federgewicht an.
„Wir haben eine Vorbereitung für die längere Kampfdauer bereits Anfang des Jahres durchlaufen. Es war sehr hart, es gibt noch mehr Sparring“, sagte Meinke zu ihrem ersten Kampf über die bei männlichen Profis übliche Rundenanzahl. „Ich stehe allerdings voll hinter der Gleichberechtigung im Frauensport, deshalb war es für mich keine Frage, dass wir an den zwölfmal drei Minuten anknüpfen.“
Bittere Kampfabsage im März
Im März dieses Jahres musste die Berlinerin überraschend unverrichteter Dinge aus Puerto Rico abreisen. Enttäuscht hatte sie mitansehen müssen, wie der Titelkampf gegen die Vierfach-Weltmeisterin Amanda Serrano abgesagt worden war. Meinkes Gegnerin hatte den Fans unter Tränen die Absage mitgeteilt, eine spontan erlittene Verletzung soll der Grund gewesen sein.
Damals war die deutsche Boxerin nach eigenen Angaben am Boden zerstört. Nun ist sie bereit für den nächsten WM-Showdown. „Ich fühle mich körperlich und mental sehr stark. Ich kann den Kampf kaum abwarten“, sagte sie und lobte auch ihre Gegnerin Bermudez: „Ich kann nur betonen, wie sehr ich mich freue und wie sehr ich sie dafür respektiere, dass sie dem Weg zwölf Runden à drei Minuten zu boxen zugestimmt hat.“
Meinke bestritt bisher 21 Profi-Kämpfe. Davon gewann sie 18, vier durch Knockout. Drei Niederlagen stehen in ihrer Bilanz. Neben Meinke boxen bei der Veranstaltung „Hamburg boxt“, die ab 16.00 Uhr von DAZN übertragen wird, auch die Nachwuchshoffnungen Viktor Jurk, aktuell deutscher Meister, und Peter Kadiru in der Hamburger Sporthalle.