Die Frage der Haltungsformen, das Ringen um Tierwohl – es gibt viele Herausforderungen für Landwirte. Kann die evangelische Kirche ihnen helfen?
Hannovers Landesbischof Ralf Meister sieht in den Forderungen nach Schutz von Artenvielfalt, mehr Tierwohl und veränderter Landnutzung große Herausforderungen für Landwirte. „Viele Landwirtsfamilien fühlen sich durch diese Herausforderungen überfordert und unzureichend entlohnt“, mahnte er im Gespräch mit der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“ (Freitag). Die Landwirtschaft müsse wirtschaftlich arbeiten.
Meister betonte, die Landwirtschaft sei mitten in einem „Wandel zu mehr Tierwohl und regenerativer Landnutzung“. Er sagte: „Alle Landwirtsfamilien arbeiten auch unabhängig von der Frage, ob sie ihre Betriebe biologisch oder konventionell bewirtschaften, daran, ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte miteinander in Einklang zu bringen.“ Deshalb sei bei der Auswahl von Pächtern kirchlicher Ländereien die Frage nach konventioneller oder biologischer Landwirtschaft „nur eine unter mehreren“.
Die Kirche unterstütze Landwirtinnen und Landwirte mit Seelsorge und Beratung in schwierigen Lebenssituationen, erklärte Meister. Außerdem sei ein Workshop zur mentalen Gesundheit in der Landwirtschaft für landwirtschaftliche Fachschulen in Planung.