Die Wirtschaft in Baden-Württemberg könnte in diesem Jahr schrumpfen. Ein wenig zuversichtlicher sind Analysten für 2025. Viele Probleme bleiben aber.
Die Wirtschaft in Südwesten könnte im kommenden Jahr wieder leicht wachsen. Eine Analyse der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) geht davon aus, dass das reale – also das um höhere Preise bereinigte – Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Land 2025 um 1,0 Prozent ansteigt. Die Südwest-Wirtschaft könnte damit erstmals seit mehreren Jahren wieder stärker als der Bundesdurchschnitt wachsen. Für ganz Deutschland prognostizieren die Autoren Guido Zimmermann und David Meeh ein Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent.
Ein schneller Konjunkturaufschwung werde allerdings nicht erwartet. Das vorhergesagte Wachstum sei unter anderem einem Aufholeffekt geschuldet. „Die Risiken, dass es 2025 schlechter laufen wird, als erwartet, sind hoch und hängen maßgeblich von den Exporten in die USA und nach China ab“, schreiben die Autoren. Die strukturellen Probleme blieben groß.
Wirtschaft schrumpft 2024 voraussichtlich
Aktuell befindet sich Baden-Württemberg demzufolge in einer Phase der Rezession. Neben Hemmnissen wie der überbordenden Bürokratie sei das Land von mehreren Entwicklungen besonders betroffen. Dazu gehörten die schlechte wirtschaftliche Entwicklung im wichtigen Exportland China, die schwierige grüne Transformation in der Autobranche, der zunehmende Fachkräftemangel sowie die hohen Strompreise.
Für 2024 rechnen die Autoren daher mit einem Minus von 0,2 Prozent. Der Südwesten zähle zur Schlussgruppe unter den zwölf betrachteten Bundesländern. Für Deutschland insgesamt rechnet die LBBW mit einer Stagnation der Wirtschaftsleistung.
Bereits 2023 war das Bruttoinlandsprodukt, also der Gesamtwert aller produzierter Waren und Dienstleistungen, in Baden-Württemberg gesunken. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes um preisbereinigt 0,6 Prozent. Deutschlandweit waren es minus 0,3 Prozent.