Hamburgs Kita-Träger erhalten insgesamt 93 Millionen Euro zusätzlich. Nach langen Verhandlungen sind sie sich mit der Sozialbehörde einig geworden.
Kita-Verbände und Hamburgs Sozialbehörde haben sich nach wochenlangen Verhandlungen auf Entgelterhöhungen für das laufende Jahr geeinigt. So bekommen alle Träger eine einheitliche Entgeltsteigerung von 3,48 Prozent, wie die Sozialbehörde mitteilte. Zusätzlich erhielten jene Träger zwischen 3,07 und 4,25 Prozent, die die unterschiedlichen, in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Personalkosten berücksichtigen. Insgesamt seien damit Zusatzvereinbarungen mit einem Volumen von rund 30 Millionen Euro getroffen worden.
Rund 1.200 Kitas betreuen in Hamburg fast 80.000 Kinder
Nach Berechnungen des alternativen Wohlfahrtverbandes Soal bedeutet die Vereinbarung, dass Kitas, die den Tarif der Arbeitsrechtlichen Vereinigung Hamburgs anwenden, 8,52 Prozent mehr erhalten. Kitas, die andere Tarife anwendeten, erhielten 7,97 Prozent zusätzlich. Alle anderen bekommen demnach für ihr Personal ein Plus von in der Regel 7,34 Prozent. Derzeit gibt es in Hamburg rund 1.200 Kitas, in denen mehr als 79.800 Kinder betreut werden, wie die Sozialbehörde mitteilte. Für die Kindertagesbetreuung insgesamt gebe Hamburg jährlich mehr als 1,2 Milliarden Euro aus.
Laut der nun getroffenen Verabredung erhalten die Kitas mit der regulären einheitlichen Fortschreibungsrate und den Gebäudekosten-Fortschreibungsraten für 2024 zusätzlich rund 43 Millionen Euro. Außerdem werde der Therapiekostensatz für die Leistungen für Kinder mit Behinderungen auf rund 4.300 Euro erhöht. Dafür stelle die Stadt wiederum etwa 20 Millionen Euro zur Verfügung.
Schlotzauer: 93 Millionen Euro wichtiger Schritt zur Sicherung der Betreuung
Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) sagte mit Blick auf die Gesamtsumme: „Die nun vereinbarten zusätzlichen 93 Millionen Euro sind ein weiterer wichtiger Schritt zur Sicherung der hohen Qualität in der Kindertagesbetreuung in Hamburg.“ Soal-Geschäftsführerin Sabine Kümmerle sprach zwar auch von guten Ergebnissen, sagte aber ebenso: „Gleichzeitig bedeuten sie an keiner Stelle eine Verbesserung der pädagogischen Qualität für die Kinder.“ Weder mittelbare Pädagogik noch Ausfallzeiten noch drängende Fragen der Aus- und Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern seien in dem Abschluss enthalten.
Nach Angaben der Sozialbehörde erfüllt Hamburg den Rechtsanspruch auf einen fünfstündigen Kitaplatz für jedes Kind ab dem ersten Lebensjahr bereits seit August 2012. Derzeit werde rund die Hälfte der Kinder unter drei Jahren in einer Krippe betreut, rund 99 Prozent der Kinder ab drei Jahren besuchten eine Kita im Elementarbereich.