Champions League: Leipzigs Frustbewältigung in Madrid mit Sörloth als Gegner

Beim Duell der Rot-Weißen kommt es vor allem auf die Stürmer an. Openda und Co. treffen auf einen argentinischen Weltmeister. Und auf einem alten Bekannten in Topform.

Atlético Madrid dürfte gewarnt sein. RB Leipzig schied in Madrid im Achtelfinale beim späteren Champions-League-Sieger Real erst nach umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen aus. Und auch der 2:1-Sieg des Fußball-Bundesligisten im Viertelfinale in der Saison 2019/2020 ist bei Trainer Diego Simeone noch im Hinterkopf. Der Coach und auch die spanischen Medien erwarten beim Königsklassen-Auftakt an diesem Donnerstag (21.00 Uhr/DAZN) „ohne Zweifel einen der härtesten Gegner von Atlético“.

Atlético investierte das Dreifache 

Nach Platz vier in der spanischen Liga mit 19 Zählern Rückstand auf Real hat Madrid gerade mächtig aufgerüstet. Der argentinische Weltmeister Julian Alvarez kam für 75 Millionen Euro von Manchester City, Conor Gallagher vom FC Chelsea für 42 Millionen Euro, Robin Le Normand von Real Sociedad für 34 Millionen Euro und der in Leipzig erfolglose Stürmer Alexander Sörloth wurde vom FC Villarreal für 32 Millionen Euro verpflichtet. Insgesamt gab der Club rund 185 Millionen Euro für neue Spieler aus. Also das Dreifache im Vergleich zu RB (62 Millionen Euro) in diesem Sommer. 

Mit drei Siegen und zwei Remis gelang punktgleich mit Real ein solider Start in die Liga. Aber auch die Leipziger sind noch ungeschlagen, saisonübergreifend sogar seit 14 Ligaspielen. Dennoch tat sich das Team von Marco Rose bei der Nullnummer gegen Union Berlin extrem schwer mit Lösungen in der Offensive. „Als Nächstes kümmern wir uns um Atletico und haben noch etwas Zeit, um zu regenerieren. Auch die Integration unserer Neuzugänge können wir in den nächsten Tagen nochmal intensivieren“, sagte Rose angesichts der Last-Minute-Neuzugänge. Einer davon ist Arthur Vermeeren, der bei Atlético noch bis 2030 unter Vertrag steht und die Saisonvorbereitung in Spanien absolviert hatte. Der Belgier weiß also, wie der Gegner tickt, tauschte sich auch schon mit Rose aus. 

Andere Gangart in Madrid

Lukas Klostermann erwartet in Madrid eine andere Gangart als in der Liga gegen Union. „Gegen Atletico müssen wir mit breiter Brust auftreten. Das wird definitiv ein anderes Spiel werden.“ Er ist wie Willi Orban, Peter Gulacsi, Kevin Kampl, Yussuf Poulsen und Amadou Haidara einer der sechs Spieler, die 2020 Atlético besiegten. „Champions League setzt immer eine Menge Energie frei“, sagte Kapitän Orban, der nach seiner Rotsperre in der Bundesliga wieder zurück ist. 

 

 

Auf die Leipziger wartet ein besonderer Stürmer im Estadio Metropolitano. Im September 2020 verpflichtete RB den Norweger Sörloth vom türkischen Erstligisten Trabzonspor. RB-Boss Oliver Mintzlaff sprach damals von einem „kantigen Mittelstürmer“ und vom „fehlenden Puzzlestück“. Am Ende war der mit viel Brimborium vorgestellte „King of North“ nur ein Dauerleihspieler. Doch in der Vorsaison zündete der Norweger und erzielte 23 Treffer für Villarreal, mehr als Jude Bellingham oder Robert Lewandowski (beide 19). Nun trifft er in Topform auf seinen Ex-Club, bei dem er nie richtig Fuß fassen konnte.