In wenigen Monaten soll Schluss sein mit der E-Highway-Teststrecke. Bis dahin müssen die Oberleitungen noch gewartet werden. Ein Experte bedauert das Aus für das Projekt.
Die Oberleitungen des E-Highways auf der A1 zwischen Reinfeld und Lübeck werden derzeit gewartet. Noch bis zum 19. September wird in Fahrtrichtung Hamburg jeweils zwischen 19.00 Uhr und 5.00 Uhr gearbeitet, wie die Autobahn GmbH des Bundes mitteilte. In dieser Zeit wird der Verkehr einstreifig mit verminderter Geschwindigkeit am Arbeitsfeld vorbeigeführt. Obwohl das Projekt voraussichtlich Ende des Jahres ausläuft und nicht verlängert wird, sind bis dahin regelmäßige Wartungsarbeiten nötig.
Jan Bachmann vom Forschungs- und Entwicklungszentrum der FH Kiel hat die nächtliche Aktion auf der Autobahn begleitet. Er bedauere das Aus für das Projekt. Der Betrieb zeige ein hohes CO₂-Einsparpotenzial, da Lastwagen an der Oberleitung geladen, CO₂-neutral fahren und danach per Batterie weiterfahren könnten. Seinen Angaben zufolge könnte ein Ausbau auf 2.000 Kilometer Oberleitungen in Deutschland 60 Prozent der CO₂-Emissionen im Schwerlastverkehr einsparen.
Seit 2018 wird auf der gut fünf Kilometer langen Teststrecke die Technologie von Oberleitungs-Lkw erprobt. Es ist eines von drei Pilotprojekten in Deutschland, neben Teststrecken in Hessen und Baden-Württemberg. Die finanzielle Förderung durch den Bund für das Projekt läuft jedoch Ende 2024 aus und soll nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums nicht verlängert werden.