2023 macht ein Angler an einem Hamburger Kanal einen grausigen Fund: Menschenknochen. Sie gehören einer seit 2013 vermissten Frau. Nun werden im Prozess gegen ihren Ex-Lover die Plädoyers gehalten.
Der Prozess gegen einen Mann, der 2013 seine Geliebte umgebracht und ihre Leiche in einen Kanal geworfen haben soll, nähert sich weiter seinem Ende. Vor dem Landgericht Hamburg hat der Verteidiger des Anklagten sein Plädoyer begonnen und will es am Mittwochmorgen fortsetzen. Wie viel Zeit das Plädoyer noch in Anspruch nehmen werde, sei allerdings zunächst nicht absehbar, sagte eine Gerichtssprecherin. Deshalb stand zunächst auch noch nicht fest, ob am Mittwoch ein Urteil in dem Verfahren gesprochen werden kann. Die Staatsanwaltschaft und der Anwalt der Nebenklage hatten am Montag eine Haftstrafe von zwölf Jahren und neun Monaten wegen Totschlags für den Angeklagten gefordert.
Dem 45 Jahre alten Mann wird vorgeworfen, 2013 seine Ex-Geliebte umgebracht zu haben, weil sie die Affäre seiner Familie verraten wollte. Zudem wollte sie aufdecken, dass er auch Bordellbesitzer war. Für die Staatsanwaltschaft ist aufgrund mehrerer Zeugenaussagen klar, dass der in Hamburg geborene Türke die 28 Jahre alte Bulgarin erwürgt und ihre Leiche mit einem Bekannten zunächst in einem Gebüsch abgelegt hat. Später soll der Mann sie dann in einem Hamburger Kanal versenkt haben. Der Angeklagte hatte die Vorwürfe am ersten Prozesstag vor etwa eineinhalb Jahren von seinem Verteidiger zurückweisen lassen.
Gegen den Mann hatte die Staatsanwaltschaft schon kurz nach dem Verschwinden der Frau Anklage wegen Totschlags erhoben. Ohne Leiche jedoch hatte das Gericht nicht über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung eines Prozesses entschieden. Er war wieder freigelassen worden.