Die Dokumentationsstelle Antiziganismus bemüht sich seit zehn Jahren, das Thema ins Bewusstsein zu holen. Auch für die Medien hat Dosta eine Botschaft.
Beim Einkaufen, in der Schule, auf dem Amt – die Berliner Dokumentationsstelle Antiziganismus hat für das vergangene Jahr 210 Fälle von Diskriminierung gegen Sinti und Roma registriert. Zudem sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, erklärte die vom Verein Amaro Foro getragene Stelle. Sie war vor zehn Jahren gegründet worden. Seitdem seien 1.502 Fälle von Diskriminierung dokumentiert worden.
Vereinsvertreterin Violeta Balog wertete es als Erfolg, dass das Thema Antiziganismus auf die Agenda gesetzt worden sei. Trotzdem schaue man mit Besorgnis auf die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre. Gerade die Lage zugewanderter Roma habe sich verschlechtert. Das Medienmonitoring der Dokumentationsstelle zeige zudem „Diskurse der Delegitimierung und Kriminalisierung“, etwa gegen Geflüchtete aus Moldau. Die Perspektive der Betroffenen fehle oft, über die Folgen von Abschiebungen oder Polizeigewalt werde kaum berichtet.
Der Verein Amaro Foro versteht sich als Interessenvertretung von Roma in Berlin. Wie viele Menschen in Berlin der Minderheit angehören, ist unklar. Schätzungen gehen von mehreren Tausend aus.