Kanzlerkandidatur der Union: Wegner: „Ich unterstütze Friedrich Merz mit aller Kraft“

CDU-Chef Merz soll der neue Kanzlerkandidat der Union werden. Unterstützung bekommt er von Berlins Regierendem Bürgermeister, mit dem er durchaus auch schon mal über Kreuz lag.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat dem CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz die Unterstützung seiner Kanzlerkandidatur zugesagt. „Ich unterstütze Friedrich Merz mit aller Kraft. Mit großer Geschlossenheit werden wir nun für einen Wahlsieg der Union bei der Bundestagswahl 2025 kämpfen. Es ist Zeit, das Ampel-Chaos zu beenden und unser Land wieder in Ordnung bringen“, teilte Wegner auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit.

Im Bundestagswahlkampf 2021 hatte Wegner Sympathien für CSU-Chef Markus Söder als Kanzlerkandidaten der Union erkennen lassen, der damals im Rennen um die Position aber Armin Laschet unterlag. Mit Merz hatte Wegner zuletzt Differenzen, weil er sich anders als der Parteichef für eine Lockerung der Schuldenbremse starkgemacht hatte.

Er sagte jetzt, sein voller Respekt gelte der Verzichtsentscheidung von Söder, und erklärte weiter: „Die Union hat immer ausgezeichnet, dass sie mit einem Kurs der Mitte ein politisches Angebot für viele macht und damit Mehrheiten hinter sich versammelt.“ Und: „In Zeiten von Verunsicherung müssen wir Sicherheit geben. In Zeiten von Spaltung müssen wir für Zusammenhalt sorgen.“

Söder überlässt die Kandidatur Merz

Die Union will mit Merz in die Bundestagswahl 2025 gehen, Söder überlässt dem CDU-Chef die Spitzenkandidatur, wie beide nach einem Gespräch in Berlin mitteilten. Die endgültige formelle Entscheidung wird voraussichtlich in den Führungsgremien beider Parteien fallen, die am kommenden Montag tagen werden.

Zuvor hatte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst erklärt, aktuell für eine Kanzlerkandidatur nicht zur Verfügung zu stehen, und Merz unterstützt. Wüst war lange als potenzieller Anwärter auf die Kanzlerkandidatur gehandelt worden – neben Merz, der schon als Favorit galt, und Söder. Wegner hatte im August alle drei CDU-Politiker als „starke Persönlichkeiten“ bezeichnet und vor einem offenen Machtkampf wie bei der Bundestagswahl 2021 gewarnt.