Die IHK in München beklagt bewusste Regelverstöße und teils illegales Vorgehen chinesischer Plattformen. Strengere Kontrollen und harte Strafen seien notwendig – auch zum Schutz der Verbraucher.
Bayerische Händler fordern mit Blick auf chinesische Online-Händler strengere Kontrollen und Strafen. „Chinesische Online-Händler wie Temu oder Shein locken nicht nur mit Dumping-Preisen, sondern verschaffen sich mit bewussten Gesetzesverstößen und oftmals illegalen Machenschaften einen Marktvorteil in Deutschland und in Europa„, sagt der Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages, Manfred Gößl.
Die Marktmanipulationen gingen zulasten hiesiger Händler und Plattformen, die sich an Recht und Gesetz hielten. „Zusammen mit einer schnellen Reform der EU-Zollregeln müssen Berlin und Brüssel dieser inakzeptablen Wettbewerbsverzerrung ein Ende bereiten“, fordert der BIHK-Chef in München. Das entschlossene Vorgehen der USA gegen diese Dumping-Importe sei vorbildlich.
Schadstoffe und gefälschte Sicherheitskennzeichen?
Ein Großteil der Sendungen, die Online-Händler aus China nach Europa liefern, sei illegal: „Hier wird nachweislich gegen Gesetze verstoßen, was wiederum eine Gefahr für die Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet“, sagt Gößl und verwies auf gefälschte Sicherheitskennzeichen, Patentverstöße und Produkte mit Chemikalien und Schadstoffe, die in Europa verboten sind. Dazu kämen Tricksereien zur Umgehung von Steuern und Zollabgaben. Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich fragen, wo sie kaufen.
Da die chinesischen Plattformen als Direktvertrieb funktionieren, ließen sich Sanktionen heute kaum durchsetzen. Ein Importeur in der EU als verantwortlicher Ansprechpartner für Behörden und Kunden in Europa könnte dagegen in Haftung genommen werden.