Markus Söder oder Friedrich Merz? Wer ist führungsstärker? Wer versteht die Menschen besser? Wer ist kompetenter? Das stern-Eigenschaftsprofil bringt es an den Tag.
Markus Söder ist überall – bei der Feuerwehr in Augsburg, dem Cowboy-Club in München oder beim Weltchampionat für Deutsche Schäferhunde in Nürnberg. Immer postet er davon etwas bei Instagram. Dazu die schrecklich-schöne Serie „Söder isst“: Räucherlachs mit Ofenkartoffel, Schaschlik mit Pommes oder einem schnöden Döner. Und seine Sammlung von Star-Wars-Tassen stellt er auch zur Schau – vom kleinen Jedi Grogu bis zum bösen Darth Vader.
Markus Söder gilt als besonders führungsstark
Die ständige Präsenz, die zur Schau getragene Bürgernähe und die menschelnden Details – geht das Kalkül des CSU-Chefs auf? Kurz vor der Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union sprechen die Zahlen offenbar für Markus Söder. Das zeigt das aktuelle Eigenschaftsprofil, das der stern in unregelmäßigen Abständen für Spitzenpolitiker erhebt. 63 Prozent der Deutschen halten den bayerischen Ministerpräsidenten für führungsstark; 65 Prozent finden, dass er verständlich rede. Im Vergleich mit seinem Konkurrenten Friedrich Merz liegt Söder bei fünf von sechs Kategorien vorne. Besonders groß ist der Vorsprung bei der Frage, ob der Politiker wisse, was die Menschen bewege. Über Söder sagen das immerhin 49 Prozent, über Merz nur 33 Prozent.
34 Prozent ist der CSU-Chef sympathisch. Merz schneidet in der Frage zehn Prozentpunkte schlechter ab. 32 Prozent bezeichnen den bayerischen Ministerpräsidenten als vertrauenswürdig, der Unionsfraktionschef erreicht da 30 Prozent. Nur in der Frage der Kompetenz hat der CDU-Chef einen hauchdünnen Vorsprung von einem Prozent: 47 Prozent halten Merz für kompetent, seinen Konkurrenten um die Kanzlerkandidatur 46 Prozent.
Söder erhält quer durch die Anhängerschaft aller Parteien meist gute Beurteilungen – auch von Wählern der AfD und des Bündnisses Sahra Wagenknecht. Seinen besten Wert bei den eigenen Anhängern erreicht der CSU-Vorsitzende in der Frage der Führungsstärke. Die schreiben ihm 75 Prozent zu – fünf Prozentpunkte mehr als Merz. Nur die Wähler der Grünen sind bei einem Punkt besonders skeptisch: Lediglich 11 Prozent halten den CSU-Chef, der eine schwarz-grüne Koalition strikt ausschließt, für vertrauenswürdig.
Im Vergleich zum September 2023 hat Söder übrigens trotz aller Bemühungen sein Image nicht noch weiter verbessern können. Obwohl er viel Mühe und Zeit auf volkstümliche Termine und sein Auftreten in den Social-Media-Kanälen investiert, ist sein Sympathie-Wert unverändert. 34 Prozent reichen, um Friedrich Merz zu schlagen. Den SPD-Reserve-Kanzlerkandidaten Boris Pistorius allerdings finden 49 Prozent der Deutschen symphatisch – obwohl (oder weil?) sein Instagram-Account nur staatstragende Bilder zu bieten hat.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa für den stern und RTL Deutschland zwischen dem 12. und 13. September 2024 telefonisch erhoben. Damit ist die Umfrage repräsentativ. Datenbasis: 1009 Befrage. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. Die Vergleichswerte zu Friedrich Merz stammen aus einer Umfrage vom 29. und 30. August.
