Dass Schnee schon im September in Tirol in relativ tiefen Lagen mehr als ein Tag liegen bleibt, ist ungewöhnlich. In Bezug auf eine mögliche Hochwasserlage ist das aber eine gute Nachricht.
Auch im Westen Österreichs hat es teils heftige Niederschläge gegeben, aber der frühe Wintereinbruch schützt in Tirol vor Hochwasserlagen. Der Niederschlag bleibe als Schnee in höheren Lagen zunächst liegen und fließe nicht gleich ab, sagte Meteorologe Christian Pranger von Geosphere Austria, der Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie.
In tieferen Lagen seien in Tirol nur kleinere Bäche teils über die Ufer getreten, weil die Böden ringsum wegen der Niederschläge bereits gesättigt waren. Sonntag werde Sonne erwartet, danach noch einmal Regen, aber im Laufe der Woche stünden die Zeichen auf Entspannung.
Der frühe Wintereinbruch mit teils 50 Zentimetern Schnee auf einer Höhe von 1.500 Metern sei an sich nicht ungewöhnlich, sagte Pranger. In den meisten Jahren schmelze Schnee im September allerdings innerhalb von ein oder zwei Tagen. Dieses Mal bleibe er länger liegen.
Problematisch sei dies für Leute, die mit Sommerreifen unterwegs sind und über Pässe wollen. Auf manchen Passstraßen bestand Kettenpflicht, so etwa auf der Arlbergpassstraße zwischen Tirol und Vorarlberg.