Mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen fordert der Marburger Bund für Ärzte an kommunalen Kliniken. Die Arbeitgeber halten das für überzogen.
Wegen eines ganztägigen Warnstreiks der Ärzte und Ärztinnen an kommunalen Krankenhäusern kann es am Montag zu Einschränkungen für Patientinnen und Patienten kommen. Angesichts stockender Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld rief die Ärztegewerkschaft Marburger Bund am kommenden Montag zu einem Warnstreik in Rheinland-Pfalz auf. Nach Angaben der Gewerkschaft seien 12 kommunale Krankenhäuser zum Streik aufgerufen – bundesweit sind es 60.000 Mediziner. Vorausgegangen waren zwei aus Sicht der Gewerkschaft erfolglose Verhandlungsrunden mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden (VKA).
„Die Tarifverhandlungen mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände haben in den ersten Verhandlungsrunden keine inhaltliche Bewegung der Gegenseite erkennen lassen“, sagte Hans-Albert Gehle, Vorsitzender des Marburger Bundes Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz.
In den Tarifverhandlungen fordert der Marburger Bund eine lineare Erhöhung der Gehälter um 8,5 Prozent bezogen auf ein Jahr. Außerdem soll es eine Reform der Schicht- und Wechselschichtarbeit geben. Die zentrale Kundgebung des bundesweiten Warnstreiks soll am Montag auf dem Römerberg in Frankfurt am Main (13 Uhr) stattfinden. Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und VKA sollen am 17. und 18. September in Berlin fortgesetzt werden.
Arbeitgeber: Überzogene Forderungen
Die Arbeitgeber halten die Forderungen der Gewerkschaft für deutlich überzogen. „Es ist für uns schwer verständlich, dass die Ärztegewerkschaft in dieser für uns Krankenhäuser prekären Situation zu Warnstreiks aufruft“, sagte VKA-Verhandlungsführer Dirk Köcher. Die Ärzte hätten erst im April 2024 eine Anhebung ihrer Bezüge um vier Prozent erhalten. Viele kommunale Krankenhäuser befänden sich in einer finanziell prekären Situation.