Am Donnerstag mussten viele Kunden ihre Kreditkarten wieder einstecken und stattdessen mit Bargeld zahlen. Ein Hackerangriff steckte jedoch nicht dahinter. Am Nachmittag wurde das Problem gelöst.
Ob bei Aldi, Rewe, Edeka oder in Fastfood-Restaurants: Mit bestimmten Kredit– oder Debitkarten zu bezahlen, war seit dem frühen Morgen vielerorts unmöglich. Wegen technischer Probleme bei einem IT-Dienstleister kam es flächendeckend zu Störungen bei Kredit-, Debit- und auch Girokarten, wie die Deutsche Kreditwirtschaft mitteilte. Sowohl bei Bezahlvorgängen etwa an der Supermarktkasse als auch beim Abheben von Bargeld an Automaten habe es zu Einschränkungen kommen können, hieß es. Lediglich mit Girokarten funktioniere die Abhebung an den Automaten noch reibungslos.
Zuvor hatten das Portal Netzwelt und der Bayerische Rundfunk berichtet. Laut dem Sörungssender von Netzwelt wurden am Donnerstagvormittag über 915 Störungen gemeldet (Stand 10 Uhr). Zu Problemen bei den Kartenzahlungen kam es demnach vor allem in Großstädten wie Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main, München und Köln. Auch in Düsseldorf, Leipzig und Stuttgart ist die Kartenzahlung teilweise nicht möglich.
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Die Nutzung der Karten im Ausland sei ebenfalls betroffen.
Kartenzahlungsproblem wegen Fehler bei US-IT-Dienstleister
Ersten Erkenntnissen zufolge sind neben der Sparkasse auch andere ausgebende Einrichtungen betroffen; etwa die Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Deutsche Bank, berichtet der Bayerische Rundfunk. Dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sei bekannt, „dass es derzeit bei verschiedenen Finanzinstituten zu Störungen im Kartenzahlungsverkehr kommt“, teilte die Behörde mit. „Das BSI steht dazu im Austausch mit den Betroffenen und den zuständigen Behörden.“
Grund für die Störung seien Probleme bei einem IT-Dienstleister und bei an diesen angeschlossenen Anbietern, sagte der Sprecher der Deutschen Kreditwirtschaft. „Wir analysieren derzeit gemeinsam übergreifend mit Zahlungssystembetreibern und Anbietern den Sachverhalt sowie Art und Umfang der Störung.“ Die Beteiligten arbeiteten mit Hochdruck an der Behebung der Störung. Eine Cyberattacke könne nach aktuellem Kenntnisstand ausgeschlossen werden, hieß es auf weitere Anfrage.
„Die Deutsche Kreditwirtschaft setzt sich mit Nachdruck für eine zeitnahe Behebung des Fehlers durch den betroffenen Dienstleister ein“, teilte die Branche mit. Am Nachmittag schließlich war es so weit. Der Verband erklärte, das Problem sei behoben. Zahlungen seien wieder „mit allen Karten wie gewohnt möglich“.
Bei dem betroffenen IT-Dienstleister handelt es sich um das zum US-Konzern Fiserv gehörende Unternehmen First Data, wie ein Unternehmenssprecher auf Anfrage mitteilte. Es liege ein technisches Problem bei einigen Verarbeitungsdiensten vor.
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