Technikgeschichte: Modell fürs Museum: Bochum bekommt den Transrapid

Einst war er die Zukunftshoffnung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Deutschland, nun ist er ein Fall fürs Museum: In Bochum schwebt ein Transrapid ein – als neuer Hingucker im Eisenbahnmuseum.

Bochum bekommt einen Transrapid. Das dortige Eisenbahnmuseum hat einen Magnetbahn-Prototyp aus der Oberpfalz per Schwerlastverkehr ins Ruhrgebiet transportieren lassen. Am Mittwoch (gegen 12 Uhr) soll das längst ausgemusterte Modell „Transrapid 07“ mithilfe von Spezialkränen auf seine neue Position gehievt werden. Zuvor werden die mitgelieferten originalen Fahrwegträger aus Beton aufgestellt und die schweren Magnete montiert, die das Fahrzeug einst zum Schweben brachten, wie das Museum ankündigte.

Der Transrapid soll künftig neben dem Eingangsgebäude des Museums zu besichtigen sein. Das von zahlreichen Ehrenamtlern getragene Museum präsentiert auf seinem Gelände und in einem alten Ringlokschuppen zahlreiche Dampf- und Dieselloks sowie andere historische Exponate der Eisenbahngeschichte und nimmt mit der Magnetschwebebahn nun ein jüngeres Kapitel in den Blick: Der Transrapid war seit den 1970ern von Thyssenkrupp, Siemens und anderen entwickelt worden. 

Doch erhebliche Zweifel an der Wirtschaftlichkeit ließen die deutsche Magnetschwebe-Technologie nicht über Einzelprojekte, etwa in China, und Versuchsstrecken hinauskommen. Verbunden mit dem Transrapid ist außerdem eine tragische Geschichte: Im Jahr 2006 verunglückte ein Transrapid auf einer Versuchsstrecke im Emsland. 23 Menschen starben als der Zug auf ein Wartungsfahrzeug auffuhr.