Technik und Verkehr: Transrapid-Modell schwebt in Eisenbahnmuseum ein

Einst war er die Zukunftshoffnung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Deutschland, nun ist er ein Fall fürs Museum: In Bochum schwebt ein Transrapid ein – als neuer Hingucker im Eisenbahnmuseum.

Ein Prototyp des Transrapids ist künftig in Bochum zu besichtigen. Riesige Autokräne hievten die Magnetschwebebahn aus deutscher Entwicklung auf ihre künftige Position im Eisenbahnmuseum der Ruhrgebietsstadt. Das einstige Test- und Vorführfahrzeug wird dort auf einem Stück Original-Fahrweg mitsamt riesiger Magneten ausgestellt. „Damit werfen wir sozusagen einen Blick in eine vergangene Zukunft“, sagte Volker Böhm, Vorstandsmitglied der Stiftung Eisenbahnmuseum, die das private Museum trägt. 

Der Transrapid als Hochgeschwindigkeitstechnologie sollte die Lücke zwischen Eisenbahn und Flugzeug schließen. Trotz technischer Machbarkeit scheiterte das Konzept an erheblichen Wirtschaftlichkeitsbedenken. Die deutsche Magnetschwebe-Technologie kam nicht über Einzelprojekte, etwa in China, und Versuchsstrecken hinaus. 

Transrapid als Teil der Eisenbahngeschichte

Parallel zu seiner Entwicklung habe der Transrapid allerdings die Entwicklung neuer Schnellzüge beflügelt, erläuterte Böhm. Insofern erzähle das neue Ausstellungsstück, das künftig neben dem Eingang zu bestaunen ist, mehr Eisenbahngeschichte als man glaube. 

Das Exponat ist eines von zwei Teilen des „Transrapids 07“, der von 1988 bis 1999 auf der ehemaligen Versuchsanlage im Emsland zum Einsatz kam. Später warb das Fahrzeug in München für die dort geplante Strecke zum Flughafen. 

Als Anschauungsobjekt war der Transrapid zuletzt in Besitz der Baufirma Max Bögl, die die Fahrwerkträger aus Beton und inzwischen selbst ein Magnetbahnsystem entwickelt hat. Vom Unternehmensstandort in der Oberpfalz war der Transrapid am Montag und Dienstag per Schwerlasttransport nach Bochum gebracht worden. Nach der Winterpause will das Eisenbahnmuseum eine Sonderausstellung zur Transrapid-Geschichte zeigen.