Das Thema Sicherheit beschäftigt nicht nur die klassischen Branchen wie Justiz oder Objektschutz. Auch Privatleute interessieren sich – etwa für Schutzkleidung in ziviler Optik.
Mehr Bewachung, klügere Technik und immer ausgefeilterer IT-Schutz: Der Sicherheitsmarkt in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich gewachsen. Der Umsatz der auf der Sicherheitsmesse Security in Essen vertretenen Branchen stieg im vergangenen Jahr um 9,7 Prozent auf 31,3 Milliarden Euro, wie die Messegesellschaft mitteilte. Bei der Fachmesse zeigen vom 17. bis zum 20. September rund 500 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen rund das Thema Sicherheit und Brandschutz.
Das Spektrum ist breit: Neben Inspektionsrobotern in Hundeform, gepanzerten Fahrzeugen und Gesichtserkennungssystemen wird Schutzkleidung gezeigt, die bei der Firma Eibenholz als Hoodie oder Pullover daherkommt. In der Standardausführung schnitthemmend, kann die Schutzwirkung durch Einlagen erhöht werden. Mittlerweile verkaufe man mehr an Privatleute als an Beschäftigte von Sicherheitsdienstleistern, sagt Produktentwickler und Miteigentümer Monty Hering. Getragen würden sie auch auf Reisen.
Firma zeigt spezielle Gefängnismöbel
Auch Hersteller von speziellen Gefängnismöbeln stellen aus wie die Firma Pineapple. Sie hat eine Schlafzimmerserie aus schwerem Kunststoff im Angebot, die ohne scharfe Ecken auskommt. „Es geht darum, die Selbstverletzungsgefahren zu reduzieren“, sagt Verkaufsleiter Anthony Humphris.
Auch klassische Aufklärungs- und Vermessungsdrohnen werden präsentiert von der Firma Germandrones, die zur Condor-Gruppe gehört. Das Modell Songbird kann mit einer Kamera rund zwei Stunden lang in der Luft bleiben und benötigt keinen direkten Sichtkontakt zum Piloten. Genutzt wird es nach Angaben von Condor-Sprecher Oliver Arning unter anderem vom Militär. Aber auch als Transportsystem kommt es zum Einsatz. Für einen Krankenhausbetreiber in Baden-Württemberg bringen die Drohnen Gewebe- und Blutproben zu einem Labor. Mehr als vier Kilogramm können die Fluggeräte tragen.
Bewachungsbranche erzielt 13,4 Milliarden Euro Umsatz
Die deutschen Sicherheitsdienstleister steigerten 2023 ihren Umsatz um 12,6 Prozent auf 13,4 Milliarden Euro. Die Branche beschäftigte 2023 rund 285.000 Menschen. Trotz eines spürbaren Arbeitskräftemangels habe man den Personalbestand ausgebaut, so der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW). „Dies spiegelt den stetig wachsenden Bedarf an zusätzlicher Sicherheit im öffentlichen und privaten Raum, insbesondere auch in der Wirtschaft, wider“, sagte die kommissarische Hauptgeschäftsführerin Cornelia Okpara.
Die Umsätze der IT-Sicherheitsbranche stiegen um 13 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro. Den größten Anteil daran hatten 2023 Ausgaben für Sicherheitssoftware mit rund 4,3 Milliarden Euro. „Anhaltende Konflikte wie in der Ukraine oder Nahost sowie beständige Spionageversuche durch Drittstaaten werden sicherlich für einen weiteren Anstieg der IT-Sicherheitsausgaben sorgen“, hieß es.
Bei der elektronischen Sicherungstechnik kletterten die Umsätze um 3,6 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Insbesondere die Segmente Videoüberwachung und Zutrittssteuerung wuchsen deutlich.
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