Solch einen prominenten Passagier hatte die kleine Airline Aero Dili noch nie. Sicherheitshalber gab es für Franziskus ein ungewöhnliches Extra.
Auf dem Weg zur letzten Station seiner bislang längsten Auslandsreise nach Singapur ist Papst Franziskus mit ungewöhnlicher Fluglektüre ausgestattet worden. Die kleine Fluggesellschaft Aero Dili aus Osttimor versorgte alle Passagiere der päpstlichen Delegation vor dem Start in der Hauptstadt Dili mit einer Gebetskarte. Darauf waren für sechs große Glaubensrichtungen Bitten um göttlichen Beistand abgedruckt. Der dreieinhalbstündige Flug verlief dann auch völlig frei von Turbulenzen.
Für die Katholiken an Bord und deren 87 Jahre altes Oberhaupt hieß es: „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen. Wir bitten Dich, gewähre uns eine sichere Reise, mit gutem und angenehmem Wetter. Gib uns die Führung Deiner heiligen Engel, einschließlich des Flugpersonals, damit sie uns sicher an unser Ziel bringen. Wir bitten auch darum, dass unsere Familie, die wir zurückgelassen haben, in Frieden getröstet wird, bis wir endlich wieder in Kontakt mit ihnen sein können.“
Darüber hinaus gab es Gebetsformeln für protestantische Christen, Muslime sowie für Anhänger von Buddhismus, Hinduismus und Konfuzianismus. Die Gebetskarten gehören nach Auskunft der Crew zur Standardausrüstung von Aero Dili. Die Fluggesellschaft des sehr katholischen Landes verfügt nur über eine einzige größere Maschine, einen Airbus A 320.
In der Regel fliegt der Papst auf Auslandsreisen mit einer Airline der jeweiligen Nation. Am Freitag kehrt Franziskus von seiner zwölftägigen Reise nach Rom zurück.