Eine Frostnacht im April hat den Thüringer Winzern zu schaffen gemacht. Nun geht die Weinlese los. Wie steht es um die Qualität der übrig gebliebenen Trauben?
In Thüringen hat die Weinlese begonnen. Bei Weimar wurden die ersten Trauben geerntet, wie Sebastian Didt von der Agrargenossenschaft Gleina mit Sitz in Sachsen-Anhalt sagte. Die Genossenschaft bewirtschaftet nach eigenen Angaben etwa 50 Hektar rund um die Klassikstadt.
Das Thüringer Weingut in Bad Sulza verschob hingegen den für Dienstag geplanten Start der Lese. Hintergrund sei das regnerische Wetter, sagte Geschäftsführer Andreas Claus. Noch sei unklar, ob es am Donnerstag oder erst in der kommenden Woche losgehe.
Didt sprach von einer guten Qualität der Trauben. Das habe auch mit den Frostausfällen zu tun. „Dadurch, dass die Pflanze nicht mehr so viel versorgen musste, steckt sie die Kraft in die wenigen Trauben rein“, erklärte Didt. Das mache aber nicht die Ausfälle wett. Er schätze, dass nur 30 bis 50 Prozent der normalen Menge geerntet werden könnten.
Eine Frostnacht Ende April sorgte bei Wein– und Obstbauern in diesem Jahr für große Ausfälle. Das Agrarministerium schätzte die Einbußen bei der Apfelernte auf 87 Prozent unter dem Ertrag des Vorjahres. Bei Süßkirschen, Zwetschgen und Pflaumen lägen die Einbußen bei um 80 Prozent, bei Wein bei 60 Prozent. Rund um Weimar sei versucht worden, mit Feuern und Wasserspritzen dem Problem Herr zu werden, erzählte Didt. Das habe aber nicht gereicht.