Es wird gepöbelt, drangsaliert und teils auch zugeschlagen: Angriffe auf Pflegekräfte haben zugenommen. Die DRK Kliniken wollen ihre Mitarbeiter entsprechend schulen – schon in der Ausbildung.
Zur Abwehr körperlicher Übergriffe wollen die DRK Kliniken Berlin ihre Mitarbeiter schulen. Am Dienstag beginnen die ersten Kurse zur körperlichen Deeskalation für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie die DRK Kliniken mitteilten. „Unsere Mitarbeitenden lernen hier, wie sie sich in kritischen Situationen mit gewaltbereiten und gewalttätigen Personen verhalten können“, sagte Christian Friese, Vorsitzender der Geschäftsführung der DRK Kliniken Berlin, laut Mitteilung. „Die regelmäßige Übung ist wichtig, um bei einem Angriff das Gelernte direkt abrufen zu können.“
Künftig solle das Training schon in der Ausbildung verankert werden. Knapp 200 Mitarbeitende sollen in den kommenden Tagen das Programm beginnen. In festen Gruppen trainieren sie ein Jahr lang drei Stunden im Monat – während der Arbeitszeit.
Seit Jahren gebe es bereits Workshops, um Konfliktsituationen früh zu erkennen und angemessen zu reagieren. Ziel sei es, dass alle Beteiligten unverletzt bleiben – physisch und psychisch. Dazu müssten eigene Hemmungen überwunden und Handgriffe automatisiert werden, hieß es.
Angriffe und Drohungen gegen Sanitäter und Pflegekräfte haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. 194 Fälle von Körperverletzungen und Übergriffen registrierte die Berliner Polizei im vergangenen Jahr.