Schon einmal stand Luke Mockridge im Auge eines Shitstorms. Er gibt sich Mühe, dort wieder zu stehen. Mindestens einer seiner „Witze“ über behinderte Menschen ist auch noch geklaut!
Einst war er ein erfolgreicher Comedian, bis es zu einem großen Skandal kam. Mit seinen neuesten „Jokes“ beweist Luke Mockridge jedoch final, dass er nicht auf den Olymp der deutschen Comedy gehört. Er hat keinen Respekt. Keinen Respekt vor Frauen – mit ihnen hing sein erster großer Skandal 2021 zusammen. Und keinen Respekt vor Menschen mit Behinderungen. Das hat er nun eindrucksvoll bewiesen.
Anfang 2024 gab Luke Mockridge dem stern ein ausführliches Interview. Meine Kolleginnen fragten ihn gezielt nach den Anschuldigungen des sexuellen Übergriffs an seiner Ex-Freundin Ines Anioli. Sie wurden im Jahr 2021 publik. Nach der Veröffentlichung einer Podcastfolge von Anioli folgte ein riesiger medialer Shitstorm. Mockridge geriet ins Visier, wurde öffentlich gecancelt, verlor Geld und Ansehen. Luke Mockridge 13.10
Zwar nahm die Staatsanwaltschaft Köln die Ermittlungen auf, stellte diese jedoch mangels Beweise ein. Doch auch andere Frauen meldeten sich zu Wort. Auch sie berichteten von sexuellen Übergriffen, so meldete es der Spiegel. „Ich hatte eine fast sportliche Motivation, Frauen aufzureißen“, sagte er meinen Kolleginnen im stern, und auch dass er Frauen gerne etwas „vorgegaukelt“ hatte. Er räumte ein, dass er ein „Arschloch“ war, doch dass er daraus gelernt habe. Ich stelle das nach den aktuellen Geschehnissen infrage.
Luke Mockridge hat offenbar nichts dazu gelernt
Vor dem Gesetz ist Mockridge ein unbescholtener Bürger, in der Medienlandschaft ist er dies spätestens nach dem neuesten Skandal nicht mehr. STERN PAID 15_24 Luke Mockridge IV
In dem Podcast „Die Deutschen“ reißt der auferstandene Comedian nun Witze über die Paralympics wie: „Der Erste, der die Idee hatte, das ist schon abgefahren. Der Erste, der ein anderes Land angerufen hat und gesagt hat: ‚Ey, du kennst doch die Olympischen Spiele, ich habe eine ähnliche Idee. Ihr habt doch auch Behinderte in eurem Land, oder? Sollen wir mal gucken, wer schnellere hat? Sollen wir die mal in so einem Wettrennen gegeneinander… sollen wir mal gucken? Diese Idee ist wild!'“
Nicht nur ist es erbärmlich, sich über Menschen mit Behinderungen lustig zu machen. Es zeugt zusätzlich von ähnlicher Charakterschwäche wie das respektlose Verhalten Frauen gegenüber, das Luke Mockridge bereits zugab. Ein weiteres Highlight ist auch: Dieser Witz ist geklaut!
Der „Witz“ über Paralympics-Gründung stammt offenbar von Shane Gillis
Der US-Komiker Shane Gillis brachte genau diesen Spruch bereits vor zwei Jahren. Das Video von seinem Bühnenprogramm hat bei YouTube über eine Million Aufrufe. Einer dieser Klicks scheint von Luke Mockridge zu sein. Denn dieser verwendete nun auch noch den gleichen Wortlaut wie Gillis im Deutschen, wie beispielsweise „Diese Idee ist wild“. Ab Minute 1:27 erzählt Gillis seinem Publikum genau diesen Witz, mit dem sich Mockridge im Podcast als Comedian profilieren wollte.
Vielleicht sollte Luke Mockridge ernsthaft über einen neuen Job nachdenken. Sein Humor scheint nicht mehr zeitgemäß. Offenbar schmückt er sich zudem mit fremden Federn. Doch im Gegensatz zu den Fällen der Anschuldigen vor einiger Zeit gibt es dieses Mal Beweismaterial für sein menschliches Fehlverhalten.
Im Video zur Podcast-Aufzeichnung sieht man, wie es ihn vor Lachen über seine eigenen Witze auf Kosten behinderter Menschen zerlegt. Es wird ziemlich schwierig werden für sein PR-Krisenteam, ihn aus dieser offenbar gestörten Wahrnehmung von Humor und öffentlichem Shitstorm herauszuholen. Aber er hat bestimmt nur etwas falsch verstanden… Zum Beispiel den Job des Vorbilds, wenn man in der Öffentlichkeit steht.
Undankbarer Job derzeit: PR-Krisenteam von Luke Mockridge
Mit Sicherheit wird ihm sein Management und das benötigte PR-Team zu einer öffentlichen Entschuldigung raten. Dieses Mal jedoch werden die Menschen ihm diese wohl nicht mehr abnehmen. Da hilft es auch nichts zu jammern, wie schlecht es einem Menschen durch einen Shitstorm doch geht. So tat er es nach seinem ersten Skandal. Vermutlich wird es Mockridge jetzt so schlecht gehen, wie den Menschen „ohne Arme und Beine“. Die wollte er in seinem „Witz“ gerne in ein Schwimmbecken werfen, um zu schauen, „wer als Letzter ertrinkt“.
Herr Mockridge, ich möchte Ihnen eine Frage stellen: Nachdem Sie schon unangenehm bei Frauen auffielen und nun behinderte Menschen beleidigen – was kommt als Nächstes? Rassismus? Ausländerfeindlichkeit? Die Liste an No-Gos in unserer Gesellschaft hätte noch ein paar Punkte zum Abarbeiten für Sie zu bieten, wenn Sie so auf Shitstorms stehen.
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