Noch ist völlig offen, wie die Zukunft des Tempelhofer Felds aussieht. Ideen dazu gab es schon viele. Der Senat würde dort gerne bauen. Die Diskussion darüber geht in eine neue Phase.
Über die künftige Nutzung des Tempelhofer Felds soll bei mehreren sogenannten Dialogwerkstätten diskutiert werden. Eingeladen sind dazu 275 zufällig ausgewählte Berlinerinnen und Berliner. Auftakt ist an diesem Wochenende auf dem Tempelhofer Feld selbst. Zum Start soll es nach Angaben der Stadtentwicklungsverwaltung nicht zuletzt darum gehen, das ehemalige Flughafengelände am Platz der Luftbrücke in Tempelhof kennenzulernen.
Die Geschichte des Geländes, auf dem schon kaiserliche Soldaten exerziert haben, die Nazis Massenaufmärsche organisierten, während der Luftbrücke US-amerikanische Rosinenbomber landeten und Zehntausende Berliner in den Urlaub gestartet sind, ist dabei aber nur ein Aspekt. Auch die aktuelle Bedeutung der rund 300 Hektar großen Fläche für die Stadtgesellschaft, für das Klima sowie die Sport- und Freizeitnutzung sollen berücksichtigt werden.
Führungen und Kurzreferate
Unter anderem sind dafür Führungen durch die historischen Flughafengebäude geplant. Außerdem gibt es mehrere Kurzreferate etwa zur Stadtentwicklung, zum Klimaschutz in Berlin und zu den Ergebnissen eines Workshops mit knapp 200 Kindern und Jugendlichen, die sich mit dem Tempelhofer Feld beschäftigt haben.
Das Ziel soll sein, zehn Jahre nach dem Volksentscheid über das Tempelhofer Feld-Gesetz darüber nachzudenken, welche Rolle das riesige Gelände für die zukünftige Entwicklung der Stadt spielen kann.
Die nächste Dialogwerkstatt ist noch für September geplant
Eine Bebauung der Fläche, auf der die ehemaligen Start- und Landebahnen noch erhalten geblieben sind, ist nach dem erfolgreichen Volksentscheid von 2014 gesetzlich ausgeschlossen. Die schwarz-rote Koalition würde aber zumindest an den Rändern des Felds gerne Wohnungen hochziehen. Wie das rechtlich möglich gemacht werden könnte, ist noch offen.
Nach der ersten Dialogwerkstatt am Samstag und Sonntag soll es am 22. September schon die nächste geben. Vorgesehen ist außerdem ein internationaler Ideenwettbewerb, in den die Diskussionsergebnisse einfließen. Er soll im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen sein.