Proteste: Demonstrationen gegen AfD-Parteitag in Hofheim gestartet

In Hofheim wird der AfD-Parteitag von Protesten begleitet. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort – und mit der Lage zufrieden.

Hunderte Menschen haben in Hofheim am Taunus (Main-Taunus-Kreis) gegen den Landesparteitag der AfD demonstriert. Bei zwei Protestzügen am Morgen waren Menschen im niedrigen dreistelligen Bereich durch die Stadt gezogen, teilte der Polizeisprecher Henrik Nierste der Deutschen Presse-Agentur mit. 

Die Demonstrationen verliefen demnach friedlich. Während eines Zugs sei es an zwei Stellen zu Blockaden gekommen. Unter den Teilnehmern waren verschiedene Gruppen, darunter auch die „Omas gegen Rechts“. Auf einem Platz in der Innenstadt begann zudem ein „Fest der Demokratie“, zu dem 500 Teilnehmer angekündigt waren. Auch die AfD selbst plante an allen drei Tagen Kundgebungen. 

Begleitet von Gesängen der Demonstrierenden wie „Ganz Hofheim hasst die AfD“ trafen am Morgen die ersten Delegierten der Partei am Tagungsort, der Stadthalle Hofheim, ein. Außer kleineren Rangeleien zwischen Demonstranten und Polizeikräften verlief auch das friedlich. 

Das Bündnis „Gemeinsam widersetzen“ blockierte nach eigenen Angaben mehrere Zufahrtswege zum Parteitag. „Wir haben diese Sitzblockaden gestartet, weil wir der Meinung sind, dass Demonstrationen und Kundgebungen allein nicht reichen“, sagte ein Sprecher. Man wolle der AfD zeigen, dass sie nicht willkommen ist. 

Friedliche Stimmung

Der Landesparteitag mit mehr als 300 geladenen Delegierten begann am Freitag und geht bis Sonntag. Auf ihm will die Partei ihre Kandidaten für die Bundestagswahl bestimmen. Am Freitag hatten bereits erste Proteste begonnen. So formierte sich etwa eine Menschenkette um die Stadthalle, die bis Sonntag weitergeführt werden soll. Nach Angaben der Veranstalter waren es mehr als 1.000 Teilnehmer. 

„Der gestrige Tag und die Nacht verliefen komplett friedlich“, erklärte der Polizeisprecher. Die Lage sei aus polizeilicher Sicht entspannt. Für das ganze Wochenende rechnet die Kommune mit 3.000 bis 4.000 Menschen bei verschiedenen Demos und Veranstaltungen. 

Die Polizei ist nach eigenen Angaben mit einem Aufgebot „im niedrigen vierstelligen Bereich“ im Einsatz – auch mit Hubschrauber, Drohnen, Hunden, Reiterstaffel und einem Wasserwerfer. Die Behörden gehen aber von einem friedlichen Verlauf aus, es lägen vorerst keine Hinweise auf geplante Gewalttaten oder Störungen vor.