Beim Tag des offenen Denkmals erhalten Besucher Einblicke in alte, oft sonst nicht zugängliche Gebäude. An zahlreichen Orten auch in Niedersachsen und Bremen lässt sich dann Geschichte erleben.
Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag öffnen in Niedersachsen und Bremen mehr als 500 historische Stätten ihre Türen und Tore. Das kulturelle Großereignis in Deutschland steht 2024 unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. An dem seit 1993 stattfindenden Aktionstag können unter anderem Leuchttürme, Windmühlen, Schlösser und Klöster besichtigt werden, die mitunter sonst für Besucher und Besucherinnen verschlossen sind.
So können im Kloster Medingen etwa ausnahmsweise auch Gewölbekeller oder die alte Küche besichtigt werden. In Papenburg lädt die instandgesetzte Meyers Mühle zu Mühlenbrot und Butterkuchen ein. Die Mühle wurde 1888 erbaut und besitzt ein funktionsfähiges Mahlwerk, das noch weitgehend im Originalzustand vorhanden ist.
Das Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg kann mit seinen drei denkmalgeschützten Häusern Schloss, Augusteum und Prinzenpalais kostenfrei besucht werden, ebenso wie das Übersee-Museum Bremen und zahlreiche andere Orte. Das Landesamt für Denkmalpflege macht im Forschungsmuseum Schöningen eine archäologische Grabung zugänglich.
Mit Archäologen verschwundene Wahrzeichen erkunden
Manche ehemaligen Wahrzeichen sind aus den Stadtbildern verschwunden, aber mithilfe der Archäologie wiederentdeckt worden. Ein Beispiel dafür ist einer von ehemals drei Bastionstürmen in Bremen, der 40 Meter hohe Stephanitorzwinger am Westende der Altstadt, errichtet im Jahr 1534.
Erst 2012, 365 Jahre nach seiner Zerstörung durch einen Blitzeinschlag, kam der sogenannte Bräutigam wieder ans Tageslicht. Das Gebäude des GOP-Varietétheaters überdeckt heute einen Großteil des alten Fundamentes der Bastion, das noch bis zu vier Meter hoch erhalten ist. Dieses ehemalige Wahrzeichen kann innerhalb archäologischer Führungen am Aktionstag besichtigt werden.
Bundesweit sind nach Angaben der Deutschen Stiftung Denkmalschutz rund 6.000 Denkmäler beteiligt und 500 Denkmal-Touren geplant. Die Stiftung unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten koordiniert den Tag.