Erstmals in seiner Vereinsgeschichte tritt der 1. VfL Potsdam in der Bundesliga an. Bei den vielen neuen Herausforderungen steht für Trainer Emir Kurtagic aber nicht nur das Sportliche im Vordergrund.
Beim 1. VfL Potsdam steigt die Vorfreude auf das erste Spiel der Vereinsgeschichte in der Handball-Bundesliga. „Es ist einfach ein Traum, weil Bundesliga das Nonplusultra ist, das Beste, was es in unserer Sportart gibt“, sagte der neue Trainer Emir Kurtagic vor der Begegnung gegen Mitaufsteiger SG BBM Bietigheim am Sonntag (16.30 Uhr/ Dyn).
„Für uns, für den Verein und für die ganze Stadt ist es etwas ganz Besonderes. Man merkt die Vorfreude an allen Ecken und Enden“, berichtete derweil der neue Kapitän Elias Kofler, der als Spielmacher einen wesentlichen Anteil an der Erfolgsgeschichte der Brandenburger hatte.
Nachdem der Verein in der vergangenen Saison mit 27 Siegen, 4 Unentschieden und drei Niederlagen das Unterhaus angeführt hat, warten auf die überaus junge Mannschaft in diesem Jahr aber einige neue Aufgaben. Sportlich müssen die Abgänge von Leistungsträgern wie von Top-Torschütze Max Beneke und Torhüter Lasse Ludwig zum Kooperationspartner Füchse Berlin sowie von Moritz Sauter (HSV Hamburg) und Marcel Nowak (Dessau-Roßlau HV 06) kompensiert werden, finanziell und strategisch steht der Club ebenfalls vor neuen Herausforderungen.
Erster Dämpfer im Pokal
Einen unangenehmen Dämpfer erlebte das Team derweil bereits in der ersten Pokalrunde, als die Potsdamer gegen Drittligist HC Empor Rostock ausschieden. „Das ist natürlich sehr ärgerlich. Aber die Art und Weise, wie die Jungs reagiert haben, stimmt mich positiv. Das hat uns noch einmal enger zusammenrücken lassen“, sagte Kurtagic, der aufgrund seiner vorherigen Anstellung beim Deutschen Handballbund (DHB) erst wenige Tage vor der Partie am 20. August die Nachfolge von Bob Hanning angetreten hatte, der bereits vor dem feststehenden Aufstieg seinen Abschied angekündigt hatte.
In der Bundesliga hofft der bisherige U19-Coach nun auf einen besseren Auftakt. „Ich denke, dass wir bereit sind. Wir haben die letzten zwei Wochen intensiv genutzt und die Jungs zeigen mir, dass sie Spaß haben“, sagte der 44-Jährige vor dem Duell gegen die SG, die sich zu dieser Saison namhaft mit dem deutschen Europameister von 2016, Julius Kühn, verstärkt hat. „Jedes Spiel in der ersten Liga wird eine Herausforderung. Doch wir sollten das genießen und jede Möglichkeit nutzen, um uns in einem guten Licht zu präsentieren.“