Das Rückenklavier ist mehr als 120 Jahre alt und soll bei „Bares für Rares“ eine vierstellige Summe bringen. Doch im Händlerraum läuft die Versteigerung aus dem Ruder.
Grässlich-schiefe Töne schwingen durch den Händlerraum von „Bares für Rares„. Sven Deutschmanek probiert gerade eine rätselhafte Musiktruhe aus, die zur Expertise bereitsteht. Als Horst Lichter das Zimmer betritt, ist er entsetzt und fordert seinen Experten zur sofortigen Ruhe auf: „Ist gut, ist gut, ich bin da!“, ruft der Moderator und urteilt: „Das könnte auch Free Jazz sein.“
Mitgebracht haben das Gerät die Eheleute Thea und Gerhard Miksch aus Ober-Ramstadt. Lichter begrüßt die beiden mit den Worten: „Ich verstehe das erste Mal sofort, warum man was weggeben möchte.“
„Bares für Rares“: Die Expertise stimmt optimistisch
Wie Thea Miksch erklärt, stammt das Gerät von ihrem griechischen Vater. Laut Deutschmanek handelt es sich dabei um ein sogenanntes „Rückenklavier“, das im griechischen und türkischen Raum verbreitet sei. Das hier vorliegende Exemplar stammt aus dem damaligen Konstantinopel, heute Istanbul und sei um 1900 entstanden. Leider befinde sich das Instrument in einem sehr schlechten Zustand. Dennoch fällt seine Expertise positiv aus: Dem Wunschpreis der Mikschs von 1000 Euro kann er voll zustimmen – „kann aber auch mehr werden“.
Im Händlerraum rückt diese Summe allerdings in weite Ferne: Als Wolfgang Pauritsch das Klavier zum Erklingen bringt, entgleiten den Händlern die Gesichtszüge. „Hör auf“, ruft Walter „Waldi“ Lehnertz, „hat sich erledigt“. David Suppes betont, dass eine Restaurierung des Klaviers zwar unter Kapitaleinsatz möglich sei, „aber eine Herausforderung“. Pauritsch fragt provokant: „Wer bindet sich jetzt diesen Kasten auf den Rücken?“
Damit ist der Ton gesetzt. Entsprechend spärlich fallen die Gebote aus. „Waldi“ beginnt mit seinen obligatorischen 80 Euro. Anaisio Guedes erhöht auf 100 Euro. Die Händler sind sich einig: Das ist schon gut bezahlt. Thea Miksch nennt daraufhin die Expertise. Guedes erhöht seinen Einsatz in einem letzten Versuch auf 300 Euro – doch die Eheleute wollen ihr altes Schätzchen dafür nicht hergeben. Sie nehmen es wieder mit und suchen auf eigene Faust einen Interessenten.
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