Im Interview berichtet „The Voice“-Star Georg Stengel über sein Debütalbum „Endlich!“ und seine Erfahrungen als Vorband von Roland Kaiser.
Mit seiner markanten Reibeisenstimme und musikalischem Naturtalent sang sich Georg Stengel (30) 2016 in die Herzen der „The Voice of Germany“-Jury und des Publikums. Was ihm den Mut gab, seine Ausbildung an den Nagel zu hängen und es als Popstar zu versuchen. Seitdem konnte der Brandenburger einige Erfolge feiern – wie etwa mit seiner Single „Mars“, die sich 2020 für 15 Wochen in den Deutschen Single-Charts hielt – durchlebte jedoch auch einige Durststrecken voller Selbstzweifel.
Das Jahr 2024 scheint der Sänger wieder auf der Überholspur zu verbringen: Im Sommer begleitete er Schlager-Ikone Roland Kaiser (72) als Support Act auf dessen großer Jubiläums-Tournee. Und am 6. September erscheint sein langerwartetes Debüt-Album „Endlich!“, das er ihm Herbst auf einer eigenen Tour vorstellen wird. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news berichtete er über sein neues Popstar-Leben und was ihm Roland Kaiser dafür mit auf den Weg gab.
Herr Stengel, dass Ihr Debüt-Album den Titel „Endlich!“ trägt, ist wohl kein Zufall. Wie hart war der Weg dorthin?
Georg Stengel: Man spricht ja von einem steinigen Weg, aber bei mir kann man sich das so vorstellen: ich hatte keine Steine, sondern Felsen auf meinem Weg. Ich habe schon öfter gedacht, dass dieses Album nicht kommen wird und ich habe oft hinterfragt, ob ich überhaupt Musiker werde. Aber dass es jetzt so ist, wie es ist, ist super und ich bleibe natürlich dran, auch wenn der Weg hart war. Aber endlich, das ist ja das ausschlaggebende Wort zu allem, ist es so weit, denn endlich kommt mein Album.
Auf dem Album finden sich Ihre bisherigen Erfolgssingles, kombiniert mit neuen Stücken. Wie haben sie sich in musikalischer Hinsicht weiterentwickelt?
Stengel: Ich persönlich finde, dass ich mich gesanglich verbessert habe in den letzten Jahren. Da ist ein bisschen mehr Professionalität dazu gekommen. Je länger man übt und weiter macht, desto besser wird es. Ich habe die besten Writer an meiner Seite und die wissen auch, was möglich ist und haben gleich zu jedem Song ein Bild vor Augen. Ich habe auch einen wunderbaren Produzenten und das alles gepaart mit mir und ein bisschen Humor, dann hat man eigentlich schnell einen geilen Song. Und Live bin ich natürlich auch viel besser geworden, allein die letzten zwei Monate als Support Act für Roland Kaiser unterwegs zu sein, hat mir sehr geholfen, mich zu verbessern.
Ende 2023 absolvierten Sie eine Clubtour mit Ihrer Band, auch in diesem Jahr sind Sie viel live unterwegs. Was ist für Sie das Spannendste am Tour-Leben?
Stengel: Das Spannendste ist eigentlich immer die Zeit im Nightliner. Man fährt in die Location, steigt dann in den Bus, fährt über Nacht in die nächste Stadt, schläft dann ein bisschen im fahrenden Bus, wacht am nächsten Morgen an irgendeiner Raststätte auf und hat eigentlich keine Ahnung, wo man ist, aber man weiß, heute Abend kommen wieder hunderte Menschen nur für dich und schreien deine Songs und freuen sich, dich zu sehen. Das ist ein bisschen Klassenfahrt Feeling, aber auf Luxus-Level. Ich habe alles daran lieben gelernt. Meine erste Tour ist fast ein Jahr her und ich vermisse es richtig und freue mich jetzt schon riesig auf diese kleine schöne Klassenfahrt.
Als Support von Roland Kaiser haben Sie auf den ganz großen Bühnen vor einem riesigen Publikum gespielt. Hat Sie das nicht umgehauen?
Stengel: Also ausgehend davon, dass ich noch nie in einem Stadion war, auch nicht beim Fußball, – ich habe wirklich noch nie ein Stadion von innen gesehen – war es so krank, in so einem riesigen Stadion zu stehen. Wo eigentlich Fußball gespielt wird vor Tausenden von Menschen und dann steht man da selbst auf der größtmöglichen Bühne in einem ausverkauften Stadion, vor einer Legende: Ja, das hat mich komplett umgehauen. Das ist so ein unbeschreibliches Gefühl, wenn du da rausgehst und die Leute klatschen und schreien auch für dich – das kann man nicht erklären. Das ist das Größte, was ich je erlebt habe, und das werde ich in meinem Herzen tragen. Das war so ein: Once in a lifetime.
Hat Ihnen der Kaiser während der gemeinsamen Tour ein paar Tipps für Ihre eigene Karriere mit auf den Weg gegeben?
Stengel: Tipps nicht, aber wir haben oft geredet. Er war immer sehr lieb zu mir und hat mich ein paar Mal zur Seite genommen und mir gesagt, dass ich ein Guter bin, einen guten Weg einschlage, alles richtig mache und mir keinen Kopf machen soll und dass ich ein toller Musiker und Mensch bin und dass er an mich glaubt. Das ist zwar kein Tipp, aber damit hat er mir sehr viel Liebe und Mut zugesprochen, was ich noch viel besser finde als einen Tipp.
Ihre Fangemeinde wächst stetig – wie eng ist der Kontakt zu Ihrem Publikum?
Stengel: Der Kontakt ist sehr eng. Auf Konzerten auf jeden Fall eh eng, ich nehme mir danach auch immer Zeit für alle Leute, um Fotos zu machen, Autogramme zu geben und zu drücken. Das mache ich sehr sehr gerne. Im Endeffekt sind das ja auch die Leute, denen ich das alles zu verdanken habe, sonst wäre ich jetzt nicht hier und würde kein Album und keine Tour machen. Und auch über Instagram bin ich gerne im Kontakt. Ich antworte gerne und tausche mich aus – natürlich nur bei netten Nachrichten und Fragen. Ich bin ein sehr offenherziger Mensch gegenüber meinen tollen Leuten.
Machen Sie im nächsten Jahr im selben Tempo weiter? Oder schalten Sie erstmal einen Gang runter?
Stengel: Nein, Zurückschalten gibt es überhaupt nicht. Ich möchte noch viel mehr machen. Ich möchte eigentlich gerne die nächsten zwei, drei Jahre so eine richtige Elefantentour starten. Ich möchte überall zu sehen sein, überall was machen. Ich möchte eigentlich keinen Tag zuhause sein, auch wenn ich dann natürlich wahrscheinlich manchmal meckere, dass ich mal wieder ein paar Wochenende zuhause sein will, aber da muss ich in den sauren Apfel beißen, das habe ich mir ausgesucht. Und Erfolg ist kein Glück, deshalb hoffe ich, dass ich die nächsten Jahre doppelt und dreimal so viel passiert, damit ich irgendwann vielleicht mal sagen kann, dass ich mal ein halbes Jahr Pause mache.