Prozess in Berlin: Serie von Autodiebstählen – 19-Jähriger gesteht vor Gericht

Eine Gruppe zieht nachts auf der Suche nach unverschlossenen Fahrzeugen durch Berlin-Frohnau. Immer wieder werden die mutmaßlichen Mitglieder einer Bande fündig. Ein Angeklagter steht nun vor Gericht.

Nach einer Serie von Autodiebstählen steht ein 19-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Dem Angeklagten werden 26 Taten zur Last gelegt. Dabei seien mehr als ein Dutzend Fahrzeuge entwendet worden. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 19-Jährige als Mitglied einer Bande agiert habe. Der Verteidiger erklärte zu Prozessbeginn, sein Mandant gebe die Vorwürfe zu.

Die Autos seien allerdings nicht verkauft worden. „Es ging darum, sie zu nutzen“, so der Anwalt. Der 19-Jährige sei bei den Taten in der Regel nicht allein gewesen.

Fünf Anklagen liegen gegen den jungen Mann vor. Es geht um Taten in der Zeit vom 27. März 2023 bis zum 7. April dieses Jahres in Berlin-Frohnau und angrenzenden Ortsteilen.

Der 19-Jährige habe mit gesondert verfolgten Mittätern Fahrzeuge entwendet oder Wertgegenstände aus Autos erbeutet, so die Anklage. Häufig seien zuvor gestohlene Fahrzeugschlüssel eingesetzt worden.

Mit gestohlenen Wagen umhergefahren

Der Angeklagte sagte, über einen Freund sei er in eine Gruppe geraten, die nachts unverschlossene Autos gesucht habe – „man läuft herum und klinkt Autos“, so der 19-Jährige. Die Komplizen hätten von größeren Bargeldbeträgen gesprochen, die sie bereits gefunden hätten.

„Ich habe nicht geschafft, mich davon fernzuhalten“, so der Angeklagte. „Nie wurde eine Scheibe eingeschlagen, Schlüssel lagen auch mal im Fahrzeug oder steckten – es war reiner Zufall.“ Mit gestohlenen Autos seien sie dann so lange gefahren, bis die Wagen von der Polizei entdeckt wurden. Er sei „autobegeistert“.

Der Angeklagte befindet sich seit April in Untersuchungshaft. Für den Prozess wegen Bandendiebstahls sind bislang acht weitere Tage bis zum 17. Oktober terminiert. Die Verhandlung wird am 10. September fortgesetzt.