Rund 3,3 Millionen Menschen sind in Sachsen zur Landtagswahl aufgerufen. Um 08.00 Uhr öffnen die Wahllokale. Erwartet wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD. Welche Rolle spielt das BSW?
Mit der Öffnung der Wahllokale um 08.00 Uhr beginnt in Sachsen die Landtagswahl. Rund 3,3 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, das Parlament für die nächsten fünf Jahre zu wählen. Bis zum Abend können die Menschen ihre Stimme abgeben, die am Wahltag älter als 18 Jahre sind und seit mindestens drei Monaten ihren Hauptwohnsitz in Sachsen haben.
Der Ausgang ist so offen wie noch nie zuvor. Wie vor fünf Jahren liefern sich CDU und AfD in Wahlumfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Bei der Landtagswahl vor fünf Jahren lag die CDU mit 32,1 Prozent der Zweitstimmen auf Platz eins vor der AfD (27,5 Prozent). Aber inzwischen schlug die AfD die Union in Sachsen bei zwei Bundestagswahlen und einer Europawahl schon drei Mal.
SPD, Grüne und Linke müssen derweil um den Wiedereinzug in das Parlament bangen. Sie können es allerdings dann in den Landtag schaffen, wenn sie zwei Direktmandate gewinnen. Dann greift auch die Landesliste wieder. Und mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist eine neue Partei auf der politischen Bühne erschienen. In den Wahlumfragen ist das BSW mit Werten von bis zu 15 Prozent klar drittstärkste Kraft. Die Freien Wähler kommen demnach auf vier Prozent und machen sich ebenso noch Hoffnung in den Landtag einzuziehen. Für die FDP scheint es dagegen wieder nicht zu reichen.
Welche Koalitionen sind denkbar?
Der Politologe Hendrik Träger von der Uni Leipzig hält angesichts der Umfragewerte viele Varianten für möglich – von einem Drei-Fraktionen-Parlament aus CDU, AfD und BSW bis hin zu einem Parlament mit sieben Fraktionen, in dem dann auch SPD, Linke, Grüne und Freie Wähler vertreten wären. „Das würde die Regierungsbildung erheblich erschweren.“ Nur die drei erstgenannten Parteien sieht er als „gesetzt“.
Es treten 19 Parteien an. Die Wähler dürfen zwei Kreuze machen. Mit der Erststimme wird ein Direktkandidat im jeweiligen Wahlkreis gewählt, mit der Zweitstimme oder Landesstimme eine Partei. Im Landtag sind insgesamt 120 Sitze zu vergeben, davon 60 Direkt- und 60 Listenmandate. Durch Überhang- und Ausgleichsmandate könnte die Zahl noch steigen.
Mit der Schließung der Wahllokale um 18.00 Uhr gibt es Prognosen, im Laufe des Abends dann die Hochrechnungen.