Die für das europäische Kulturerbe wichtigen Tage beginnen in diesem Jahr nicht ohne Grund offiziell in Thüringens Landeshauptstadt.
Die Europäischen Tage der Jüdischen Kultur eröffnen heute offiziell in Erfurt. An der Neuen Synagoge stellen sich dafür die Veranstalter und verschiedene jüdische Stätten vor, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Städte in 20 europäischen Ländern sind in diesem Jahr mit 300 Veranstaltungen bei den Kulturtagen dabei. Initiator ist die europäische Vereinigung für die Erhaltung und Förderung der jüdischen Kultur und des jüdischen Erbes (AEPJ). Ein Grund für die Eröffnung in Erfurt ist der Welterbetitel, den die Unesco der Stadt im vergangenen Jahr wegen ihrer jüdisch-mittelalterlichen Bauten zuerkannt hatte.
Teil der Veranstaltungen in Erfurt ist die Vorstellung einer neuen Route im Netzwerk der AEPJ, mit dem das jüdische Erbe Europas entlang von Streckennetzen zwischen Orten gezeichnet wird. Neben Erfurt gehören weitere Orte in Thüringen, Deutschland und im Ausland zu der neuen Route, die den Spuren der europäischen Juden im Mittelalter folgt.
So sind etwa Mainz, Worms und Speyer mit den sogenannten auch zum Welterbe zählenden Schum-Stätten und viele weitere Orte Teil der Strecke. „Mit all diesen Orten haben wir bereits Gespräche geführt und wollen uns nun gemeinsam überlegen, in welcher Form sich jeder eine Zusammenarbeit vorstellen kann“, sagte Erfurts Unesco-Beauftragte Karin Sczech.
Die Europäischen Tage der Jüdischen Kultur werden seit 1999 europaweit immer am ersten Sonntag im September organisiert. Mit Konzerten, Lesungen, Führungen und andere Veranstaltungen soll die Bedeutung und die Vielfalt des Judentums gezeigt werden.