Sahra Wagenknecht will sich in Sachsen und Thüringen bei möglichen Koalitionsverhandlungen nach den Wahlen auch persönlich einbringen. Brandenburgs BSW-Chef Crumbach hält enges Abstimmen für richtig.
Brandenburgs BSW-Landesvorsitzender Robert Crumbach befürchtet mit Blick auf die Landtagswahl in rund drei Wochen keinen einschneidenden Einfluss von Parteichefin Sahra Wagenknecht auf seinen Landesverband. „Wir werden natürlich auch in Brandenburg mit dem Bundesvorstand sehr eng und sehr vertrauensvoll abstimmen, was wir in Brandenburg tun“, sagte Crumbach der Deutschen Presse-Agentur. „Es muss auch eine Politik aus einem Guss sein.“
Der BSW-Landeschef betonte die Selbstständigkeit seines Landesverbands. „Die großen Linien müssen schon stimmen und deswegen ist es richtig, sich abzustimmen und miteinander zu sprechen“, sagte Crumbach. „Aber wir sind schon noch selbstständig. Wir werden das schon noch selber entscheiden.“
Wagenknecht will sich bei möglicher Regierungsbildung einbringen
Die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hatte sich im Mai in Brandenburg gegründet. In der jüngsten Umfrage des Instituts Insa von August kam das BSW auf 17 Prozent hinter AfD, SPD und CDU auf Platz vier. Am 22. September wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt – drei Wochen nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen.
Die BSW-Gründerin und Ex-Linke-Politikerin Wagenknecht hatte dem „Spiegel“ gesagt: „Wenn in Sachsen und Thüringen verhandelt wird, werden wir diese Gespräche in enger Abstimmung mit unseren Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten führen, und natürlich werde ich mich auch persönlich einbringen.“ Thüringens BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf wies danach im ZDF den Eindruck zurück, dass Wagenknecht dem Landesverband zu stark hereinredet.
Brandenburgs CDU-Vorsitzender Jan Redmann sagte vor wenigen Tagen, es stelle sich die Frage, ob die Spitzenkandidaten und Landeschefs des BSW nur Bote der Botschaften von Wagenknecht seien oder selbstbewusst Politik für Sachsen, Thüringen und Brandenburg machten.