Am 4. September will Rot-Grün den Einstieg der Reederei MSC beim Hafenlogistiker HHLA in der Bürgerschaft endgültig absegnen. Hafenarbeiter und die Gewerkschaft Verdi wollen dagegen protestieren.
Wenige Tage vor der endgültigen Entscheidung der Hamburgischen Bürgerschaft zum Einstieg der Reederei MSC beim Hafenlogistiker HHLA wollen Gegner am Samstag noch einmal gegen den Deal auf die Straße gehen. Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte und Hafenarbeiter, aber auch Kritiker aus der Bevölkerung aufgerufen, sich an dem Demonstrationszug (14.00 Uhr) von den Landungsbrücken zum Rathaus und zur HHLA-Zentrale in der Hafencity zu beteiligen.
Aus Verdi-Sicht gefährdet der Deal nicht nur Arbeitsplätze bei der HHLA, sondern auch bei weiteren Hafenunternehmen wie dem Gesamthafenbetrieb und den Lasch-Betrieben. Zudem erhalte MSC durch das Geschäft faktisch weitgehende Vetorechte.
Hamburgs rot-grüner Senat möchte die Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) an Bord holen, um die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und den Containerumschlag zu stabilisieren. Die Stadt soll dabei 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent an dem Unternehmen halten. Bislang gehörten der Stadt rund 70 Prozent, der Rest war in Streubesitz.
Im Gegenzug will MSC ihr Ladungsaufkommen an den HHLA-Terminals vom kommenden Jahr an erhöhen und bis 2031 auf eine Million Standardcontainer pro Jahr fast verdoppeln. Daneben will die Schweizer Reederei in Hamburg auch eine neue Deutschlandzentrale bauen und zusammen mit der Stadt das HHLA-Eigenkapital um 450 Millionen Euro aufstocken.
Eigentlich sollte der Deal von der Bürgerschaft schon in der letzten Sitzung vor der Sommerpause abgesegnet werden. Doch da die Opposition die abschließende zweite Lesung verweigert hatte, muss diese nun am 4. September in der ersten Sitzung nach der Sommerpause nachgeholt werden. Angesichts der Zweidrittel-Mehrheit von Rot-Grün im Parlament gibt es keinen Zweifel an einer Entscheidung im Sinne des Senats.