Das deutsche Tischtennis-Duo verpasst im Finale Gold und ärgert sich über die Leistung. Nach dem vierten Platz zum Auftakt in der Verfolgung hat sich Bahnrad-Ass Maike Hausberger dafür gesteigert.
Die Enttäuschung bei Valentin Baus und Thomas Schmidberger war trotz der Silbermedaille groß. Paralympics-Gold im Tischtennis-Doppel verpasst, gegen die Chinesen Feng Panfeng und Cao Ningning in Paris mit 0:3 chancenlos verloren. „Es ärgert mich, dass wir nicht das abrufen konnten, wozu wir in der Lage sind“, sagte Baus, der mit einer Glasknochen-Krankheit im Rollstuhl sitzt.
Nur im ersten Satz konnte das deutsche Duo mithalten. Danach zeigten die Chinesen ihre Stärke. „Um Gold zu gewinnen, muss alles stimmen“, erklärte Baus. „Nach dem 0:2 wollten wir uns neu einstellen und Gas geben. Das ist uns nicht gelungen. Wir waren die ganze Zeit mit uns selber beschäftigt“, ärgerte sich der querschnittgelähmte Schmidberger.
Auch die zahlreiche Unterstützung der deutschen Fans auf den Rängen half Baus/Schmidberger nicht. Nach dem Spiel wurden sie mit Ovationen verabschiedet. „Vor so einer beeindruckenden Kulisse zu spielen, ist etwas sehr besonderes“, sagte Baus. „Es hat unheimlich viel Spaß gemacht.“
Die Silbermedaillen werden die beiden Spieler von Borussia Düsseldorf daher auch feiern. Danach will sich das Duo auf den Einzelwettbewerb konzentrieren. Der 28 Jahre alte Baus holte vor drei Jahren bei den Paralympics in Tokio in der Klasse fünf Gold, Schmidberger in Klasse drei Silber. „Jetzt können wir den Fokus auf die Einzelwettbewerbe legen. Das Turnier ist erst halb vorbei“, erklärte der 33 Jahre alte Schmidberger.
Große Freude im Vélodrome
Kurz zuvor gewann Maike Hausberger im Bahnrad-Zeitfahren über 500 Meter Bronze. Im Vélodrome holte die Triererin, die mit einer halbseitigen Lähmung der linken Körperhälfte zur Welt kam, bei ihrer dritten Paralympics-Teilnahme ihre erste Medaille und die dritte für die deutsche Delegation bei den Spielen von Paris.
„Ich bin sehr, sehr stolz und froh, dass es jetzt eine Medaille geworden ist“, sagte Hausberger. „Ich bin den Lauf immer wieder durchgegangen, habe rausgehauen, was in mir ist – es hat gereicht.“
Gold ging an die Australierin Amanda Reid. Den zweiten Platz sicherte sich Wangwei Qian aus China. Hausberger fehlten auf die Siegerin 1,682 Sekunden.
Ins Finale war die 29-Jährige, die 2012 und 2016 in der Leichtathletik gestartet war, als Dritte souverän eingezogen. Zum Auftakt hatte Hausberger in der Verfolgung über 3000 Meter eine Medaille als Vierte noch knapp verpasst.
Rugby-Team weiter sieglos
Die deutsche Rugby-Mannschaft verlor auch das dritte Vorrundenspiel in der Gruppe A gegen die USA mit 47:57. Über einen Sieg im Playoffspiel kann das Team von Trainer Christoph Werner gegen den Dritten der Gruppe B dennoch das Halbfinale erreichen.