Gefühlt war der Sommer eher durchwachsen. Aber was sagen die Zahlen? Meteorologen beobachten, dass sich unser Temperaturempfinden verschoben hat.
Wie war der Sommer in diesem Jahr? Der Deutsche Wetterdienst (DWD) zieht am Freitag Bilanz. Eine erste Einschätzung, wie sie ausfallen wird, liegt bereits vor. „Trotz des abwechslungsreichen Wetters wird er am Ende wohl in den Top 10 der wärmsten Sommer seit Aufzeichnungsbeginn landen“, sagte ein DWD-Meteorologe bereits in der vergangenen Woche.
Für die meisten Menschen wird sich das aber wohl nicht so angefühlt haben. DWD-Meteorologe Marcus Beyer hat dafür eine Erklärung. „Die Empfindungen, ob ein Sommer warm oder kalt ist, haben sich in den letzten Jahrzehnten doch deutlich verschoben“, sagte er.
Im Zeitraum der letzten Referenzperiode 1961 bis 1990 wäre der Sommer 2024 noch ein außergewöhnlich warmer gewesen und hätte mit dem Jahr 1947 um den heißesten Sommer seit Aufzeichnungsbeginn gerungen, so der Meteorologe. „Seitdem ist einiges passiert.“
In der Periode 1991 bis 2020 wurden neue Rekorde aufgestellt. Einer ersten Schätzung zufolge könnte der Sommer 2024 etwa gleichauf liegen mit dem vergangenen Sommer. Im Jahr 2023 hatte der DWD eine Durchschnittstemperatur 19,4 Grad errechnet.