Tiefkühlware: Landwirt erntet Grünkohl im Hochsommer

Weit verbreitet ist die Meinung, dass Grünkohl Frost braucht, um süß und mild zu schmecken. Tatsächlich wird bereits im Hochsommer geerntet – allerdings nicht für den Frischverkauf.

Grünkohlernte bei hochsommerlichen Temperaturen: Gottfried Gerken aus Vechta holt bereits seit einigen Wochen das Wintergemüse von seinen Feldern. Das Gemüse findet als Tiefkühlware seinen Weg zum Verbraucher. Der Landwirt ist ein Lieferant des Unternehmens Elo-Frost in Vechta-Landförden.

Ernte ohne Frost? Weit verbreitet ist die Meinung, dass Grünkohl tiefe Temperaturen braucht, um süß und mild zu schmecken. Eiseskälte ist nach Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft für den Geschmack aber nicht unbedingt notwendig, da neuere Sorten mit feineren Blättern und höheren Zuckergehalten weniger Bitterstoffe enthalten. 

Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Hauptanbauländer

Die Saison für die Frischware beginnt trotzdem in der Regel erst Ende Oktober bei kühleren Temperaturen und endet spätestens im März. Für viele Menschen in Niedersachsen gehört im Winter Grünkohl auf den Speiseplan. 

2023 wurden in Deutschland nach Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft rund 20.500 Tonnen Grünkohl geerntet. 75 Prozent davon stammten aus den Hauptanbauländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Der Großteil der Produktion gelangt demnach nicht auf den Frischmarkt, sondern geht in die Verarbeitung zur Herstellung von Konserven und Tiefkühlwaren.