Pfingstrosen blühen bezaubernd – und in vielen Farben. Damit sie das auch im nächsten Frühjahr tun, sollten sich Hobbygärtner im Herbst mit einer scharfen Schere bewaffnen. Wo sie angesetzt wird und was beim Schneiden von Pfingstrosen sonst noch wichtig ist.
Es mag absurd klingen, und doch sollten Hobbygärtner kurz vor dem Ende des Gartenjahres nicht nur die Laube winterfest machen und die Regentonne leeren. Pfingstrosen erfreuen ihre Betrachter zwar erst in einigen Monaten – doch das tun sie nur, wenn sie vor dem ersten Frost noch einmal mit der Gartenschere „frisiert“ werden. Welche Wuchsformen im Herbst zurückgeschnitten werden sollten und was es dabei zu beachten gilt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Strauch oder Staude: Welche Pfingstrose wächst bei mir?
Bevor Garten- oder Astschere angesetzt werden, muss klar sein, ob es sich bei Ihrer Pfingstrose um eine Staude oder einen Strauch handelt. Strauch-Pfingstrosen bilden verholzte Äste, die bis zu drei Meter lang werden können. Wichtig: Sie verlieren im Herbst ihr Laub und legen in den Blattachsen der bereits gewachsenen neuen Triebe die Austriebsknospen für die Blüte im nächsten Frühjahr an. Sie werden gern auch als Baum-Pfingstrosen bezeichnen. Im Gegensatz dazu treiben Stauden-Pfingstrosen jedes Jahr neu aus dem Boden und bilden an jeden Stiel eine farbenfrohe und prächtige Blüte. In der Regel werden die einzelnen Triebe etwa einen Meter hoch.
Pfingstrosen schneiden: So kürzen Sie Ihre Stauden
Wie einige andere Blühstauden auch, können Stauden-Pfingstrosen bis Mitte November zurückgeschnitten werden. Das ist kein Hexenwerk. Knipsen Sie den oberirdischen Teil der einzelnen Triebe mutig wenige Zentimeter über dem Boden ab. Das Schnittgut kann mit gutem Gewissen auf dem Kompost entsorgt werden und sollte nicht im Beet liegengelassen werden. Achten Sie beim Schnitt darauf, dass die Klinge der Schere sauber ist. Idealerweise sollten vor allem die krautigen und etwas weicheren Teile mit einer sogenannten Bypass-Schere geschnitten werden. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Gartenscheren hat sie zwei scharfe Klingen, die letztlich nur eine kleine Schnittwunde hinterlassen und damit Schädlingen und Krankheitserregern kaum eine Chance lassen.
Tipp: Desinfizieren Sie die Klingen der Schere vor dem Rückschnitt mit ein paar Tropfen Alkohol.
Wichtig: Schneiden Sie die Stauden-Pfingstrose keinesfalls direkt nach der Blütezeit zurück. Sie verkürzen damit die sagenhafte Lebensdauer des Frühblühers. Man vermutet, dass richtig gepflegte Pfingstrosen ihre Blüten bis zu 100 Mal öffnen.
Gedulden Sie sich also bis alle Blätter und Stängel verwelkt sind. Die Pflanze hat sich dann alle Nährstoffreste gesichert und für die nächste Blüte im Wurzelstock gespeichert. Je mehr Nährstoffe dort eingelagert sind, desto blühfreudiger ist die Pfingstrose nach dem Winter. Um die Knospen im Wurzelstock noch besser vor dem Frost zu schützen, hilft eine solide Mulchschicht vom Kompost. Wer gar nichts riskieren will, lässt die verwelkten Stängel und Blätter stehen und schneidet die Triebe erst im zeitigen Frühjahr bodennah ab. Sie dienen in diesem Fall als Kältesperre und schützen die Überwinterungsknospen vor Frostschäden.
Strauch-Pfingstrosen: Es gilt das Minimum-Prinzip
Junge Strauch-Pfingstrosen sind sensibel und deutlich frostempfindlicher als ihre staudigen Kollegen. Noch am ehesten beschützen die Triebspitzen die noch verborgenen Knospen vor Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Deshalb sollte die Schere hier erst im Februar angesetzt werden. Und auch nur moderat und wenn es unbedingt sein muss. Entbehrlich sind zum Beispiel erfrorene Zweigen sowie Totholz, das knapp über dem Boden gekappt werden kann. Auch wilde Triebe können weg. Insgesamt gilt aber: Wer bei Strauch-Pfingstrosen zu forsch zur Sache geht, riskiert, bereits angelegte Knospen zu erwischen. Ein unwiederbringlicher Verlust.
Wichtig: Entfernen Sie im Herbst abgestorbenes Laub, das noch zwischen den Ästen der Pfingstrose hängt. Pilze lieben die feuchten, alten Blätter und könnten der Pflanze schaden.
Im Gegensatz Stauden-Pfingstrosen verholzen die strauchigen Artgenossen nach einigen Jahren so stark, dass ihren Ästen nur noch mit einer Handsäge sauber beizukommen ist. Auch hier ist wichtig, dass das Sägeblatt scharf ist und vor der Arbeit mit etwas Alkohol desinfiziert wird.
Quellen: „gartentipps.com„; Plantopedia; Mein schöner Garten
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