Sachsen erwartet in diesem Jahr eine deutlich geringere Getreideernte als im Vorjahr. Vor allem wichtige Getreidearten wie Winterweizen sind betroffen – doch es gibt auch positive Ausnahmen.
Vor allem wegen der Frostnächte im April fällt die Getreideernte in Sachsen in diesem Jahr voraussichtlich geringer aus als im Vorjahr. Die Erntevorschätzung gehe von 66,6 Dezitonnen je Hektar aus, teilte das Statistische Landesamt in Kamenz mit. Dies seien rund 5,6 Dezitonnen weniger als im Vorjahr. Demnach liegt dieser Wert auch unter dem sechsjährigen Durchschnitt. Verglichen mit dem Bundesdurchschnitt von 65,6 Dezitonnen je Hektar wurden für Sachsen allerdings etwas höhere Getreideerträge geschätzt.
Getreide (ohne Körnermais) wird in Sachsen auf einer Fläche von fast 353.700 Hektar angebaut. Basierend auf den vorläufigen Erträgen wird die erwartete Getreideernte in Sachsen voraussichtlich 2,4 Millionen Tonnen betragen – rund 200.000 Tonnen weniger als im Vorjahr.
Sommergerste als strahlender Hoffnungsschimmer
Die Ertragsrückgänge betreffen vor allem wichtige Getreidearten wie Winterweizen, Wintergerste und Winterraps. Neben den Frostnächten im April haben auch Schädlinge, deren Vermehrung durch den feuchten Herbst im vergangenen Jahr begünstigt wurde, vor allem den Winterraps stark beeinträchtigt. Für diesen wurde ein Ertrag von 29,5 Dezitonnen je Hektar ermittelt. Winterraps wird in Sachsen auf knapp 107.000 Hektar angebaut.
Trotz des allgemeinen Rückgangs gibt es auch positive Ausnahmen: Die Sommergerste mit einer erwarteten Ernte von 59,9 Dezitonnen je Hektar übertrifft das Vorjahresergebnis von 45,7 Dezitonnen je Hektar deutlich. Auch bei Hafer und Sommerweizen werden Ertragszuwächse erwartet.