Seit der Machtübernahme der Taliban galten Abschiebungen nach Afghanistan als heikel. Nun aber startet ein Flug in das Land. Auch Straftäter aus Hessen sind an Bord.
Erstmals seit der Machtübernahme der Taliban vor drei Jahren ist ein Abschiebeflug von Deutschland nach Afghanistan gestartet – mit sechs Straftätern aus Hessen an Bord. „Es ist richtig und notwendig, Straftäter und Gefährder auch nach Afghanistan abzuschieben“, sagte Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) dazu. Flüchtlinge und Ausländer, die schwere Straftaten begehen, müssten Deutschland verlassen. „Sie haben ihren Anspruch auf Schutz verwirkt.“
Innenminister Roman Poseck (CDU) sagte: „Der heutige Tag zeigt, dass Bund und Länder gemeinsam erfolgreich sein können. Nun gilt es, seitens des Bundes weitere Abschiebungen zu organisieren.“ Das Land Hessen werde sich an diesen Maßnahmen beteiligen. Perspektivisch müssten auch Rückführungen von ausreisepflichtigen Syrern unabhängig von Straftaten möglich werden.
Flug startete aus Leipzig
Der Abschiebeflug startete laut Behörden am Freitagmorgen um kurz vor 7 Uhr vom Flughafen Leipzig/Halle. In der Boeing 787 saßen demnach 28 afghanische Straftäter, die aus verschiedenen Bundesländern nach Leipzig gebracht worden sind. Organisiert worden sei die Aktion federführend vom Bundesinnenministerium.