Streamen & Surfen: Tablet bis 200 Euro: Modelle von Amazon, Samsung, Lenovo & Co. im Vergleich

Wenn Sie nur surfen und lesen wollen, reicht ein Tablet bis 200 Euro aus. Der stern erklärt, was die Modelle unterscheidet und worauf Sie beim Kauf achten sollten.

Wer ein Tablet bis 200 Euro sucht, muss Abstriche in Kauf nehmen. Das fängt schon bei Wahl des Betriebssystems an, denn ein Apple-Tablet mit iPads OS gibt es in der Preiskategorie nicht. Käufer:innen bleibt die Wahl zwischen Android, Harmony OS und FireOS. Letzteres ist das hauseigene Betriebssystem von Amazon. Der Versandriese ist der Hersteller mit der größten Auswahl an Tablets unter 200 Euro. Harmony OS gibt den Hinweis auf einen zweiten Hersteller im Vergleich.

Denn das ist Huawei. Allerdings befindet sich das chinesische Unternehmen weiter unter Druck wegen des US-Embargos. Den Play Store von Google suchen Sie auf den Tablets vergebens. Entsprechend fällt die Auswahl an Apps mau aus. Bleiben die Geräte von Samsung und Lenovo, die mit älteren Android-Versionen arbeiten. Grund dafür ist, dass einige der Tablets bereits seit mehreren Jahren auf dem Markt sind. Was dürfen Sie also vom Tablet bis 200 Euro erwarten? 

Tablet bis 200 Euro: Wer nichts erwartet, wird nicht enttäuscht   

Die einfache Antwort: Erwarten Sie nicht viel, werden Sie nicht enttäuscht. In den Geräten arbeiten eher schwache Prozessoren, die sich für aufwendige Berechnungen wie Games nicht eignen. Gleiches gilt für den verbauten Arbeitsspeicher, der in der Regel zwischen 2 und 4 Gigabyte groß ist. Das gleichzeitige Arbeiten in mehreren Programmen ist damit kaum möglich. Und allzu viel internen Speicher bieten die Tablets auch nicht. Fotos und Videos speichern Sie lieber woanders. Die meisten Modelle lassen sich aber per SD-Karte um bis zu 1 Terabyte erweitern.

Beachten Sie aber, dass die Verwaltung des zusätzlichen Speichers die schwachen Prozessoren belastet. Sie verlieren unter Umständen Leistung, wenn Sie eine volle SD-Karte in die Tablets stecken. Einen Pluspunkt bietet die schwache Hardware dagegen: Sie benötigt weniger Strom. Und das ermöglicht den Tablets in der Regel eine starke Akkulaufzeit. Noch wichtiger beim Tablet bis 200 Euro ist allerdings das Display. Weil Sie an dem Gerät nur surfen, streamen und lesen können und wollen, sind ein hochauflösendes Display und Boxen mit guter Soundqualität wichtiger als Prozessor, Speicher & Co. 

Lenovo Tab M8 HD

Lenovo Tab M8 HD

Bildschirmdiagonale: 8 Zoll (20.3 cm)Displayauflösung: 1280 x 800 Pixel188 Pixel pro ZollBetriebssystem: Android 12Prozessor: MediaTek Helio 8768Arbeitsspeicher: 3 GBSpeicher: 16/32 GB, erweiterbar bis zu 128 GB (FAT32)Kameraauflösungen: 5 MP Rückseite, 5 MP SelfieAkkulaufzeit: Bis zu 12 Stunden (Video)

Los geht es mit dem Lenovo Tab M8 HD der vierten Generation. Es gehört mit einer Bildschirmdiagonale von 8 Zoll zu den kleineren Tablets. Schön: Es kam erst 2023 auf den Markt und läuft mit Android 12. Das ist gut, weil Android-Betriebssysteme nach Release in der Regel vier Jahre lang mit Sicherheitsupdates versorgt werden. Für Android 12 bedeutet es, dass Sie es bis Ende 2025 problemlos nutzen können. Danach ist es ratsam, sich über weitere Updates des Geräts zu informieren. Gut ist an dem Tab M8 übrigens seine Pixeldichte von 188 Pixel pro Zoll. Die reicht locker aus, um daran angenehm zu lesen.

Samsung Galaxy Tab A7 Lite Wi-Fi

Samsung Samsung Galaxy Tab A7 Lite

Bildschirmdiagonale: 8,7 Zoll (22,1 cm)Displayauflösung: 1340 x 800 Pixel179 Pixel pro ZollBetriebssystem: Android 11Prozessor: MediaTek MT8768TArbeitsspeicher: 3 GBSpeicher: 32GB/64 GBKameraauflösungen: 8 MP (Rückseite), 2mMP (Front)Akkulaufzeit: Bis zu 13 Stunden

Eine Alternative für das Tab M8 stellt das Samsung Samsung Galaxy Tab A7 Lite dar. Inzwischen ist es etwas in die Jahre gekommen, weil es bereits 2021 vorgestellt wurde. Auf ihm läuft von Haus aus Android 11 und damit ein älteres Betriebssystem. Aufmerksame Leserinnen und Leser werden jetzt einwenden, dass Android 11 schon 2024 keine Sicherheitsupdates mehr bekommen wird. Allerdings hat Samsung seinem günstigen Tablet Anfang 2024 ein Update auf Android 14 spendiert. Das ist für ein günstiges Gerät durchaus überraschend. Und sehr gut für Sie, denn das Galaxy Tab A7 Lite können Sie so problemlos die nächsten Jahre benutzen. Kommen wir zu den technischen Feinheiten: Mit einer Pixeldichte von 179 Pixel pro Zoll löst das Tab A7 Lite nicht so hoch auf wie das Tablet von Lenovo, obwohl es nur 0,7 Zoll größer ist. Im Inneren arbeitet ein Achtkern-Prozessor im Verbund mit 3 Gigabyte Arbeitsspeicher. Für leichte Aufgaben wie Surfen oder Streamen reicht der aus. Die Kameras lösen mit 8 Megapixeln (Rückseite) und 2 Megapixeln (Front) auf und seine Akkulaufzeit beträgt laut Hersteller bis zu 13 Stunden.

Samsung Galaxy Tab A8 Wi-Fi 

Samsung Samsung Galaxy Tab A8

Bildschirmdiagonale: 10,5 Zoll (26,7 cm)Displayauflösung: 1920 x 1200 Pixel219 Pixel pro Zoll Betriebssystem: Android 11Prozessor: Unisoc Tiger T618Arbeitsspeicher: 3 GBSpeicher: 32 GBKameraauflösungen: 8 MP (Rückseite), 5MP (Front)Akkulaufzeit: Bis zu 10 Stunden

Eine Nummer größer, neuer und trotzdem unter 200 Euro zu haben, ist das Samsung Galaxy Tab A8. Im Vergleich zum Tab A7 ist es etwas größer und kommt mit einer Bildschirmdiagonale von 10,5 Zoll (26,7 cm) daher. Die Displayauflösung beträgt 1920 x 1200 Pixel, was bedeutet, dass seine Pixeldichte mit 219 Pixel pro Zoll etwas höher ist als bei den ersten beiden Tablets im Vergleich. Wie beim Tab A7 arbeitet inzwischen auch beim Tab A8 Android 14 auf dem Tablet  – wenn Sie es aktualisieren. Im Inneren verrichtet der Unisoc-Tiger-T618-Prozessor in Verbund mit 3 Gigabyte Arbeitsspeicher seinen Dienst. Der Prozessor befindet sich wenig überraschend leistungstechnisch in der unteren Mittelklasse. Fürs Gaming am Tablet und rechenintensive Aufgaben ist er unterdimensioniert. Immerhin bietet das Tablet eine Hauptkamera mit 5 Megapixeln. Bei ausreichend guten Lichtverhältnissen sind Videotelefonate damit möglich.

Huawei MatePad SE

HUAWEI MatePad SE 10.4 Zoll WiFi

Bildschirmdiagonale: 10,4 Zoll (26,4 cm)Displayauflösung: 2000 x 1200 Pixel223 Pixel pro ZollBetriebssystem: HarmonyOSProzessor: Qualcomm Snapdragon 680Arbeitsspeicher: 4 GBSpeicher: 64 GBKameraauflösungen: 5 MP (Rückseite), 2 MP (Front)Akkulaufzeit: circa 6 Stunden

Wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China hat das Huawei MatePad SE ein großes Manko: Es gibt keinen Google Play Store auf dem Tablet und Android läuft ebenfalls nicht auf dem MatePad. Huawei spendiert seinem Tablet dagegen das hauseigene Harmony OS. Zwar gibt es dafür auch ein Appstore-Äquivalent, das ist aber mitnichten so umfangreich wie die Google-Bibliothek. 

Wer damit leben kann, bekommt mit dem MatePad SE in der Kategorie Tablet bis 200 Euro ein durchaus vernünftiges Gerät. Der verbaute Qualcomm-Snapdragon-680-Prozessor gehört zu den leistungsfähigeren in seiner Preisklasse. Vier Gigabyte Arbeitsspeicher sind ebenfalls ordentlich und das 10,4-Zoll-Display bietet 223 Pixel pro Zoll. Leider ist der Akku vergleichsweise schnell leer. Wer es eine Nummer größer mag, findet übrigens im Mate Pad SE 11 eine Alternative unter 200 Euro vom selben Hersteller. 

Huawei Mate Pad SE 11

MAte Pad SE 11

Bildschirmdiagonale: 11 Zoll (27,94 cm)Displayauflösung: 2000 x 1200 Pixel205 Pixel pro ZollBetriebssystem: HarmonyOSProzessor: Qualcomm Snapdragon 680Arbeitsspeicher: 4/6 GBSpeicher: 64/128 GBKameraauflösungen: 8 MP (Rückseite), 5 MP (Front)Akkulaufzeit: circa 8 bis 10 Stunden

Und die schauen wir uns jetzt etwas genauer an. Das Huawei Mate Pad SE kam 2024 auf den Markt und kostet rund 20 Euro mehr als sein kleiner Bruder. Für die 20 Euro mehr bekommen Sie ein etwas größeres Tablet mit ziemlich ähnlichen Spezifikationen. Verkauft wird es in zwei Speichervarianten. Die kleine mit 64 GB Speicher bietet 4 GB Arbeitsspeicher. Die große mit 128 GB bekommt 6 GB Arbeitsspeicher. Beim Prozessor einen sich beide Mate-Pads: In ihnen arbeitet der Qualcomm Snapdragon 680. Kurios ist, dass die Auflösung des neueren Mate-Pads mit 1920 x 1200 Pixeln etwas niedriger ausfällt als beim Vorgänger. Entsprechend geringer ist seine Pixeldichte. Besser sind dagegen die verbauten Kameras, die etwas schärfer auflösen. Wem das egal ist, der greift eher zum kleineren Mate-Pad und spart sich das Geld. 

Xiaomi Redmi Pad SE

Xiaomi Redmi Pad

Bildschirmdiagonale: 11 Zoll (27,94 cm)Displayauflösung: 1920 x 1200207 Pixel pro ZollBetriebssystem: MIUI for Pad (Android 13)Prozessor: Snapdragon 680Arbeitsspeicher: 4 GBSpeicher: 128 GBKameraauflösungen: 8 MP, 5 MP (Rückseite, Front)Akkulaufzeit: circa 15 Stunden

Das Xiaomi Redmi Pad SE bietet eine Bildschirmdiagonale von 11 Zoll (25,7 cm) und eine Displayauflösung von 1920 x 1200 Pixeln, was eine Pixeldichte von 207 Pixel pro Zoll ergibt. Eine Besonderheit des Displays ist seine Bildwiederholrate: Es arbeitet mit 90 Hertz. Alle anderen Tablets setzen auf 60 Hertz. Was die Auflösung der Kameras betrifft, ist Xiaomi der Klassenprimus: Die hintere löset mit 8 Megapixeln und die Selfie-Kamera mit 5 Megapixeln auf. 

Beim Betriebssystem setzt Xiaomi auf MIUI, einem hauseigenen Xiaomi-Betriebssystem, das auf Android 13 basiert. Sicherheitsupdates dürfen Sie damit die nächsten drei Jahre erwarten. Die Leistung des Prozessors reicht dabei für einfache Games aus. Mit wirklich rechenintensive Aufgaben dürfte er allerdings Probleme bekommen. Stark ist auch die Akkulaufzeit. Laut Hersteller hält das Tablet bis zu 15 Stunden durch, bevor es neuen Strom ziehen muss. 

Tablet bis 200 Euro: Fire 7

Fire 7-Tablet

Bildschirmdiagonale: 7 Zoll (17,8 cm)Displayauflösung: 1024 x 600 Pixel171 Pixel pro Zoll Betriebssystem: Fire OSProzessor: Quad-Core 2 GHzArbeitsspeicher: 2 GBSpeicher: 16 GB/32 GBKameraauflösungen: 2 MP (Rückseite & Front)Akkulaufzeit: Bis zu 10 Stunden

Versandriese Amazon hat ebenfalls eigene Tablets bis 200 Euro im Angebot. Beachten Sie hier, dass es immer mehrere Versionen gibt: einmal mit Werbung und einmal ohne Werbung. Das kennen Nutzer:innen der E-Book-Reader von Amazon bereits. Das Fire 7 Tablet von Amazon ist die Einsteigervariante. Mit knapp 75 Euro in der Version mit Werbung ist es das günstigste Tablet im Vergleich. Wenig verwunderlich bietet es mit 171 Pixel pro Zoll die niedrigste Auflösung. Auch der interne Speicher ist mit 16 Gigabyte äußerst gering bemessen.

Gegen Aufpreis erhalten Sie aber auch eine 32-GB-Version. Mit einem Arbeitsspeicher von 2 Gigabyte ist Multitasking nicht drin. Und für anspruchsvolle Spiele dürfte der verbaute Vierkern-Prozessor ebenfalls nicht ausreichen. Beim Betriebssystem setzt Amazon auf das hauseigene FireOS. Alles in allem handelt es sich beim Fire 7 um ein Tablet, das nur zum Streamen, Surfen und Lesen gedacht ist. Auch als erstes Tablet für Kinder ist es nicht verkehrt.

Fire HD 8

Fire HD 8-Tablet

Bildschirmdiagonale: 8 Zoll (20,32 cm)Displayauflösung: 1280 x 800 Pixel188 Pixel pro ZollBetriebssystem: Fire OSProzessor: Hexa-Core 2,0 GHzArbeitsspeicher: 2 GBSpeicher: 32GB/64 GBKameraauflösungen: 2 MP (Rückseite & Front)Akkulaufzeit: Bis zu 12 Stunden

Das Fire HD 8 Tablet ist dagegen etwas größer und leistungsstärker als sein kleiner Bruder. Es hebt sich mit einer Bildschirmdiagonale von 8 Zoll (20,32 cm) und einer Displayauflösung von 1280 x 800 Pixeln ab. Außerdem ist sein Prozessor etwas leistungsfähiger, weil er zwei Kerne mehr bietet. Schön: In der kleinsten Version stattet es Amazon direkt mit 32 Gigabyte internem Speicher aus. Sie haben hier die Wahl, diesen gegen Aufpreis auf 64 Gigabyte zu erhöhen. Schade: Beide Kameras lösen jeweils mit 2 Megapixeln auf. Das ist genauso schwach wie beim Fire 7. Die Akkulaufzeit liegt laut Hersteller aber immerhin bei bis zu 13 Stunden. Das ist ein guter Wert. 

Fire HD 10

Fire HD 10-Tablet

Bildschirmdiagonale: 10,1 Zoll (25,7 cm)Displayauflösung: 1920 x 1200 Pixel228 Pixel pro ZollBetriebssystem: Fire OSProzessor: Octa-Core 2,0 GHzArbeitsspeicher: 3 GBSpeicher: 32GB/64 GBKameraauflösungen: 2 MP (Rückseite & Front)Akkulaufzeit: Bis zu 12 Stunden

Das Fire HD 10 Tablet ist wohl die angenehmste Option der Tablets bis 200 Euro von Amazon. Es bietet eine Bildschirmdiagonale von 10,1 Zoll (25,7 cm) und eine Displayauflösung von 1920 x 1200 Pixeln, was 228 Pixel pro Zoll ergibt. Damit liegt es mit dem Xiaomi Redmi Pad an der Spitze. Wieder spendiert Amazon seiner etwas größeren Version zwei Rechenkerne mehr. Leider verdoppelt der Versandriese aber nicht den internen Speicher. Wie beim Fire HD 8 bietet sich Ihnen die Wahl aus 32 oder 64 Gigabyte. Und auch der Arbeitsspeicher fällt mit 3 Gigabyte vergleichsweise gering aus. Bessere Kameras dürfen Sie beim Fire HD 10 ebenfalls nicht erwarten. Vorder- und Rückseite lösen mit 2 Megapixeln auf. Die Akkuleistung ist mit laut Hersteller 12 Stunden aber wieder stark.

Fire-HD-Plus-Versionen

Übrigens gibt es das Fire HD 8 und das Fire HD 10 auch in den Plus-Versionen. Sie bieten etwas mehr Arbeitsspeicher. Das ist vor allem für Multitasker interessant, die mehrere Aufgaben gleichzeitig am Tablet bearbeiten. Ansonsten bieten die Plus-Versionen noch die Möglichkeit, sie kabellos zu laden und den Echo-Show-Modus, der das Tablet in einen Echo-Show umwandelt. 

Quellen: winfuture.de, chip.de, chip.de, techstage.de, computerbild.de

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