Umsonst alle Nahverkehrsmittel in Deutschland nutzen? Dieses Angebot des Hamburger Senats für Schüler kommt gut an. Dreiviertel der berechtigten Jungen und Mädchen haben das Ticket schon.
Zum Beginn des neuen Schuljahres besitzen mehr als 152.000 Hamburger Schüler ein Deutschlandticket zum Nulltarif. 100.000 Kinder und Jugendliche hatten bereits ein solches Ticket zu einem reduzierten Preis und müssen nun gar nichts mehr bezahlen, 52.225 Schülertickets wurden bis zum letzten Ferientag am Mittwoch bestellt, wie ein Sprecher des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) mitteilte. Anspruch auf die kostenfreie Online-Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland haben 210.000 Jungen und Mädchen. Der Senat geht davon aus, dass etwa 80 Prozent von ihnen, also 168.000 Schüler, das Ticket bestellen.
Das Gratis-Ticket gilt ab 1. September. Bis dahin können alle Hamburger Schüler kostenlos die Verkehrsmittel im HVV nutzen, ohne ein Ticket vorzeigen zu müssen. Auch danach sollen sich die Kontrolleure noch kulant zeigen, wenn jemand das Gratisticket noch nicht vorlegen kann, wie der Sprecher des Verkehrsverbunds sagte. Einen Ausweis, aus dem die Identität und der Wohnsitz hervorgehen, sollten die Kinder und Jugendlichen aber dabeihaben.
Das Gratis-Ticket bekommt man nur online. Bis zum Alter von 15 Jahren müssen die Eltern es bestellen. Ab 16 können es die Schüler selbst machen, müssen aber einen Nachweis von der Schule hinzufügen. Das Tarifgebiet des HVV reicht weit über Hamburg hinaus – bis nach Itzehoe, Ratzeburg, Dannenberg oder Cuxhaven. Schüler mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein oder Niedersachsen können ein vergünstigtes Deutschlandticket beantragen, dürfen aber nicht gratis fahren, auch nicht in Hamburg.
Die Neuregelung soll den Haushalt der Hansestadt dieses Jahr fast 14 Millionen Euro kosten. Für das nächste Jahr kalkuliert der Senat auf Grundlage des Preises von monatlich 49 Euro, den Fahrgäste derzeit für das Deutschlandticket bezahlen müssen, mit annähernd 99 Millionen Euro. Da der Senat dem HVV die Kosten für jedes bestellte Ticket erstattet, müsste er Geld drauflegen, sollten mehr Schüler als erwartet das Ticket bestellen.