Im bundesweiten Vergleich werden in Thüringen eher wenige Geldautomaten gesprengt. Wenn die Kriminellen aber zuschlagen, wird es gefährlich.
Kriminelle haben vergangenes Jahr fünf Geldautomaten in Thüringen gesprengt. Das waren drei weniger als noch im Jahr 2022, wie aus einem Lagebericht des Bundeskriminalamts (BKA) hervorgeht. Bundesweit sank die Zahl der gesprengten Automaten um 7,1 Prozent auf 461. In die Statistik fließen auch Taten ein, bei denen es beim Versuch blieb.
Ein besonders spektakulärer Fall ereignete sich vergangenes Jahr im Landkreis Sömmerda. Dort waren vier mutmaßliche Geldautomatensprenger auf der Flucht vor der Polizei mit ihrem Auto in einem Fluss gelandet. Einer der Männer starb dabei. Im laufenden Jahr wurden bislang unter anderem Sprengungen in Friedrichroda (Landkreis Gotha) und Ebeleben (Kyffhäuserkreis) bekannt.
Laut Thüringer Landeskriminalamt werden in vielen Fällen Festsprengstoffe verwendet. Auch bundesweit beobachtete das BKA in etwa 90 Prozent der Fälle einen Einsatz fester explosiver Stoffe wie Pyrotechnik oder militärische Sprengstoffe, die erhebliche Schäden verursachen können und sehr gefährlich seien. Die Wirkung von umherfliegenden Trümmerteilen und Splittern könne kaum eingeschätzt werden. Früher hätten die Täter vor allem auf Gas oder Gasgemische gesetzt.