Haustiere: Labradoodle, Cockapoo: Mischung nicht gesünder als Rassehund

Labradoodle, Cockapoo, Cavapoo: Mischungen bestimmter Hunderassen liegen im Trend. Sie sehen niedlich aus und sollen gesünder sein als ihre reinrassigen Vorfahren. Letzteres ist offenbar ein Irrtum.

Mischlingshunde gelten gemeinhin als gesünder als reinrassige. Zumindest für seit einiger Zeit sehr beliebte Designerhunde wie Labradoodle und Cockapoo gilt das allerdings nicht, wie ein Forschungsteam im Fachblatt „PLoS ONE“ berichtet.

Trendhunde mit freundlichem Naturell

Tennisstar Roger Federer entschied sich für einen, genauso der Schauspieler Chris Hemsworth und seine Kollegin Brie Larson: einen Doodle-Hybridhund, eine gezielte Kreuzung aus einem Pudel und verschiedenen anderen Hunderassen.

Dazu gehören etwa Labradoodle (Labrador Retriever plus Großpudel), Cockapoo (English Cocker Spaniel plus Pudel) und Cavapoo (Cavalier King Charles Spaniel plus Klein- oder Zwergpudel). Den Mischungen wird oft ein freundliches Wesen sowie teils ein Allergiker-freundliches Fell nachgesagt.

Wie viele solche Hunde es in Deutschland gibt, ist nicht bekannt. In entsprechenden Statistiken werden sie wie die üblichen Promenadenmischungen als „Mischlingshunde“ geführt. Diese belegen regelmäßig den ersten Platz auf der Liste der beliebtesten Hunderassen hierzulande. Kleinanzeigen-Portalen bieten viele Angebote für Labradoodle-, Cockapoo- und Cavapoo-Welpen.

Gesundheitsvorteil für Mischlinge?

Bei der Entscheidung für einen solchen Mix meinen manche künftigen Hundehalter vielleicht, dass ihr Vierbeiner als Mischling ein geringeres Krankheitsrisiko hat. Denn Mischlingshunde gelten aufgrund des größeren Genpools als robuster als Rassehunde.

Tatsächlich stellte eine vor zehn Jahren im Fachjournal „PLoS ONE“ vorgestellte Studie fest, dass reinrassige Hunde häufiger an bestimmten Krankheiten leiden als Mischlinge. Rassehunde wurden oft auf ganz bestimmte Merkmale hin gezüchtet – ihre Gesundheit wurde dabei teils außer Acht gelassen, schädliche Genvarianten häuften sich an.

Eine Forschungsgruppe unter Leitung des britischen Royal Veterinary College untersuchte nun, wie gesund Doodle-Hybridhunde sind. Dafür wurden die Besitzer von über 9.400 Hunden zu 57 häufigen Hundeerkrankungen befragt. Die Daten der Mischungen wurden mit denen reinrassiger Hunde wie Cavalier King Charles Spaniel, Cocker Spaniel, Labrador Retriever und Pudel verglichen.

In der Analyse wurden Alter, Geschlecht und Kastrationsstatus der Hunde sowie Alter und Geschlecht der Besitzer berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigten, dass es bei fast 87 Prozent der Gesundheitsvergleiche keine signifikanten Unterschiede zwischen den Hybridhunden und ihren Ursprungsrassen gab.

Nicht nur auf Gesundheit achten

Es gebe also keinen Grund für die Annahme, dass Doodle-Mischungen gesünder sind als Hunde der Rassen, aus denen sie hervorgingen, lautet die Schlussfolgerung des Teams. Zumindest seien sie aber auch nicht kränker.

Bei der Kaufentscheidung stünden also andere Faktoren im Vordergrund: etwa, ob Temperament und Bedürfnisse der Rasse oder Rassenmischung zum eigenen Alltag passen und ob der Welpe aus einer seriös geführten Zucht stammt.