Es klingt wie ein Fall aus der TV-Serie „Aktenzeichen XY“ – in diesem Fall allerdings gelöst. Dank Nachbarn und einem Polizeihund.
Ein rund dreistündiges Martyrium musste ein 66-Jähriger im sauerländischen Attendorn aushalten, nachdem zwei Kriminelle in seine Wohnung eingedrungen waren. Sie fesselten und knebelten den Mann, suchten Wertgegenstände und stellten immer wieder Geldforderungen, wie die Kreispolizeibehörde Olpe und die Staatsanwaltschaft Siegen mitteilten.
Nachbarn und ein Polizeihund brachten das Drama am Sonntagnachmittag demnach zu einem glücklichen Ende: „Dem Geschädigten gelang es letztlich, durch einen versteckten Hinweis seine Nachbarn auf die Situation aufmerksam zu machen“, heißt es im Polizeibericht. Diese seien zunächst von einem medizinischen Notfall ausgegangen und hätten Rettungsdienst und Polizei informiert.
„Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, gelang dem 66-Jährigen die Flucht aus seinem Haus“. Er sei leicht verletzt und habe nach ambulanter Behandlung wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden können.
Die beiden Tatverdächtigen hätten sich zu dem Zeitpunkt noch im Gebäude befunden. Ein Diensthund kam ihnen dort jedoch auf die Spur.
Vorläufig festgenommen wurden daraufhin ein 36-Jähriger sowie dessen 17-jähriger Sohn – beide nach Angaben der Ermittler türkischer Nationalität und derzeit in einem laufenden Asylverfahren. Für beide Tatverdächtige erließ der Haftrichter einen Untersuchungshaftbefehl mit dem Tatvorwurf des erpresserischen Menschenraubes.
Der Haftbefehl des Minderjährigen, der den Angaben zufolge teilweise geständig ist, wurde gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurde. Der 36-Jährige habe sich vor Gericht nicht zu den Vorwürfen eingelassen. Die Ermittlungen dauern an.