Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye klagt über die Leistungssportförderung. In der Nachwuchs- und der Trainerförderung sieht sie Defizite. Sie nennt ihre Trainerin als bestes Beispiel.
Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye hat die geringe Wertschätzung für Athletinnen und Athleten in Deutschland kritisiert. Sie schloss sich Forderungen nach höheren Prämien Medaillengewinnerinnen und -gewinnern an. „Wenn man den internationalen Vergleich zieht, ist es sehr, sehr traurig, was Athleten an Wertschätzung bekommen“, sagte die 25-Jährige der Deutschen Presse-Agentur am Rande des „Sport-Bild-Awards“ in Hamburg.
Bei der Veranstaltung wurde Ogunleye von dem Sportmagazin in der Kategorie Moment des Jahres für ihren Stoß zu Gold bei den Olympischen Spielen in Paris ausgezeichnet. „Ich denke, dass die Prämien im Vergleich zu anderen Ländern zu gering sind“, sagte die Sportsoldatin. Sie sei dankbar, dass sie in der Bundeswehr „einen Super-Arbeitgeber“ habe, um sich zu finanzieren.
Ogunleye fordert bessere Trainerförderung im Nachwuchs
„Ich habe den Sport nicht angefangen wegen des Geldes. Aber natürlich setzt man sich damit auseinander. Und ich glaube, es ist ein gutes Recht der Athleten, auch ihre Nöte zu äußern“, betonte Ogunleye.
Die Leichtathletin fordert insbesondere eine bessere Trainerförderung im Nachwuchs. Ogunleye nannte ihre Trainerin Iris Manke-Reimers als Beispiel. „DIe letzten zehn Jahre, in denen ich mit ihr trainiere, hat sie auf Ehrenamt gearbeitet. Sie hat keinerlei Profit bekommen“, sagte die Olympiasiegerin. „Und das ist ein großes Manko, was ich sehe im deutschen Sport.“ Man müsse „viel mehr den Nachwuchs fördern und vor allem die Trainer. Denn die haben den größten Anteil im Sport selbst“.