Ein Forscher strandet während der Corona-Pandemie in Jena. Aus der Not macht er eine Tugend. Und nun gibt es neue Hoffnung im Kampf gegen tödliche Infektionen.
Dank eines Zufalls in der Corona-Zeit gibt es nun neue Hoffnung im Kampf gegen oft tödliche Pilzinfektionen. Ein Chemieingenieur-Doktorand der australischen University of New South Wales sei während der Pandemie in Deutschland gewesen, als Australien seine Grenzen schloss, teilte das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie in Jena mit.
Er habe daraufhin seine Forschungstätigkeit an das Institut verlagert, wo er dort arbeitende Mikrobiologen mit seiner chemischen Sicht bereichert habe. Dadurch habe es nicht nur neue Forschungsansätze gegeben. Auch eine Zusammenarbeit von Forschern in Deutschland und Australien sei dadurch ausgelöst worden.
Das Ergebnis: Die Forscherinnen und Forschern entwickelten mehrere synthetische Polymere, also chemische Stoffe, die gegen den Hefepilz „Candida albicans“ helfen. Einer dieser Polymere habe zusammen mit dem Medikament Caspofungin sehr effektiv gegen den Pilz gewirkt. Bei Mottenlarven sei die Überlebensrate in Laborversuchen deutlich verbessert worden. Ob auch Menschen die Therapie vertragen, müsse noch untersucht werden, hieß es. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher in der Zeitschrift „Nature Communications“.