Für die „Tatort“-Kommissare Paula Ringelhahn und Felix Voss ist es ein Wettlauf gegen die Zeit: Immer zur vollen Stunde wird in Bayreuth ein Mensch erschossen. Die Ermittler tun alles, um weitere Morde zu verhindern.
Worum geht’s?
Der Bayreuther Anwalt Thomas Peters (Thorsten Merten) sitzt mit einem Mandanten im Gerichtssaal. Plötzlich steht er auf, zückt eine Waffe und tötet den Richter Volker Küssges mit einem gezielten Kopfschuss. Bevor er abdrückt, blickt Peters auf die Zeit: Es ist genau 14 Uhr. Exakt eine Stunde später mordet er erneut. Sein Opfer ist die Biochemikerin Dr. Katrin Tscherna. Als die Kommissare Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) und Felix Voss in Bayreuth eintreffen, haben sie das Muster schnell durchschaut: Jede Stunde stirbt ein Mensch – alle waren sie in einen Lebensmittelskandal verwickelt. Das nächste Ziel ist der Molkereibesitzer Rolf Koch (Jürgen Tarrach). Der befindet sich gerade im Festspielhaus und lauscht einer Wagner-Oper.Kriminalhauptkommissarin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel), Kriminalhauptkommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs, Mitte) und Kriminalkommissar Sebastian Fleischer (Andreas Leopold Schadt) betrachten die Leiche von Dr. Katrin Tscherna (Katharina Spiering).
© BR/Hendrik Heiden/Claussen + Putz
Warum lohnt sich dieser „Tatort“?
Der Film schafft es von der ersten bis zur letzten Minute die Spannung aufrechtzuerhalten, ist dabei emotional, dramatisch und tragisch – Wagner im besten Sinne. Die passenden Klänge aus der „Walküre“ liefern Regisseur Sebastian Marka und Drehbuchautor Erol Yesilkaya gleich dazu. Wenn man nach der Hälfte des Films das Gefühl hat das war’s jetzt, dreht der Krimi noch mal eine völlig neue Schleife – inklusive überraschender Wende am Schluss. Der Film ist packend, beleuchtet ein aktuelles Thema – Pfusch und Vertuschung in der Lebensmittelindustrie – und entstand aus persönlicher Betroffenheit Yesilkayas. Die hochschwangere Frau des Drehbuchautors wäre durch eine Lebensmittelvergiftung fast gestorben.PAID Warum ich seit 50 Jahren „Tatort“ gucke – und es auch weiter tun werde_15.30
Was stört?
Es dauert eine Weile, bis der Zuschauer verstanden hat, auf welcher Zeitebene manchen Szenen spielen. Es gibt viele Rückblenden und Perspektivwechsel, die man erst einmal in die richtige Reihenfolge bringen muss. Der Spannung tun diese Hürden allerdings keinen Abbruch.
Die Kommissare?
Ringelhahn und Voss hadern noch immer mit ihrer Rolle als Team. „Kann ich dir vertrauen?“, fragt der Kommissar mehrfach seine Kollegin. Erst streiten sie nur darüber, ob man H-Milch in den Kaffee gießen darf, später über die genaue Vorgehensweise in dem Fall. Während sich Ringelhahn vor allem für die Schwächeren einsetzen will, stellt Voss klar: „Auch riesige Arschlöcher haben Rechte.“Tatort Ausstiege 16:40
Ein- oder ausschalten?
„Ein Tag wie jeder andere“, so der Titel des „Tatorts„, ist ein hochkarätiger Thriller aus Bayreuth. Den sollten Sie auf gar keinen Fall verpassen!
Der „Tatort: Ein Tag wie jeder andere“ wurde erstmals am 24. Februar 2019 ausgestrahlt. Die ARD wiederholt den Fall am Freitag, 23. August 2024 um 23.20 Uhr.