Überraschend hat sich Nestlé von seinem deutschen Chef Mark Schneider getrennt. Der Neue hat klare Vorgaben bekommen.
Nach dem überraschenden Rücktritt des Nestlé-Chefs Mark Schneider (58) ist der Aktienkurs des weltgrößten Nahrungsmittelkonzerns unter Druck geraten. Die Aktie verlor in der Schweiz am Freitag im frühen Handel gut zwei Prozent.
Nach mehreren enttäuschenden Quartalen hatte zuvor der Verwaltungsrat den Rücktritt von Schneider bekanntgegeben und den Franzosen Laurent Freixe (62) an die Unternehmensspitze berufen. „Mein Fokus liegt auf organischem Wachstum“, sagte Freixe. Er arbeitet seit 1986 bei Nestlé, verantwortete zuletzt das Geschäft in Lateinamerika und soll nun Marktanteile dazugewinnen und die Performance verbessern.
Nach den schwachen Quartalsergebnissen war der Aktienkurs gerutscht, von mehr als 105 Franken im September auf zuletzt unter 90 Franken. Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke wollte in einer Telefonkonferenz mit Analysten nicht bestätigen, dass das der Grund für den Wechsel an der Konzernspitze ist. Freixe sagte, er wolle in Forschung und Entwicklung sowie die Produktivität investieren und die digitale Transformation vorantreiben.
Der deutsche Manager Schneider war 2017 vom Gesundheitskonzern Fresenius zu Nestlé gekommen. „Mark hat maßgeblich zu den großen Fortschritten bei unserem Nachhaltigkeitsbestreben beigetragen“, hatte Bulcke bei Bekanntgabe des Rücktritts mitgeteilt. „Wir wünschen ihm alles Gute für seine berufliche und persönliche Zukunft.“