Rasen mähen ist vielleicht keine Kunst – ganz sicher aber ist es mehr als mal eben schnell in kurzen Hosen mit dem Rasenmäher über die Wiese zu juckeln. Mit diesen sieben Tipps bringen Sie Ihr Grün im Garten gepflegt durch den Sommer.
Nein, die kleinen grünen Halme haben es wahrlich nicht leicht. Ständig trampeln kleine und große Füße auf ihnen herum. Und als wäre das nicht schon schlimm genug: Beinahe jede Woche werden sie von einer mehr oder weniger lauten Maschine einen Kopf kürzer gemacht. Und doch – oder genau deshalb halten die unzähligen Halme fest zusammen und stehen immer wieder auf. Das Ergebnis: ein gesunder, grüner und gepflegter Rasen – für Kind und Kegel.
Sie sind beim kleinen Einmaleins des Rasenmähens noch etwas unsicher? Wir erklären die sieben wichtigsten Regeln:
1. Regelmäßig mähen
Die oberste und wichtigste Regel. Jedenfalls für alle, denen ihr Rasen am Herzen liegt. Etwa zweieinhalb Zentimeter legen hochwertige und gut gepflegte Halme durchschnittlich zu – jede Woche. Und genau daran orientiert sich auch die Mähfrequenz. Zumindest alle sieben Tage sollte der Rasenmäher also aus dem Schuppen geholt und die Wiese gestutzt werden. Der häufige und vor allem regelmäßige Schnitt sorgt dafür, dass sich die Grashalme an der Basis besser verzweigen und Fläche gleichmäßig dicht bleibt.
Tipp: Im Mai und Juni wachsen die Halme überdurchschnittlich schnell. In dieser Zeit kann der Rasen auch alle vier bis fünf Tage gemäht werden.
2. Auf die (Messer-)Schärfe achten
Rücken Sie den Grashalmen in Ihrem Schrebergarten mit einer möglichst scharfen „Waffe“ zu Leibe. In der Regel kommen in Deutschland sogenannte Sichel-Rasenmäher zum Einsatz. Dabei schneidet die rotierende Sichel die Gräser waagrecht ab. Dabei gilt: Je stumpfer die Messer sind, desto ausgefranster kommt die Wiese nach dem Trimmen daher. Kontrollieren Sie die Halme also nach getaner Arbeit an der Schnittkante. Neben der Schärfe der Messer spielt dabei die Leistung des Rasenmähermotors eine wichtige Rolle. Als Faustregel gilt: Je höher die Drehzahl, desto schneller rotiert das Messer, desto sauberer wird der Schnitt.
3. Richtige Schnitthöhe wählen
Exakt acht Millimeter messen die Halme auf den Rasenplätzen des legendären Tennisturniers von Wimbledon. Bei einem normalen Rasen vor dem Haus oder im Kleingarten darf es gern ein bisschen mehr sein. Etwa vier Zentimeter haben sich für eine vielseitig genutzte Wiese bewährt. Das sieht schick aus und gefällt den Halmen. Bei Rasenmähern ohne Zentimeter- (oder Millimeter-)-Angabe lohnt sich ein Blick in die Bedienungsanleitung. Hier sollte sich die Erklärung dafür finden, welche Stufe (meist 1 bis 5) welcher Schnitthöhe entspricht. Im Zweifel bringen ein kurzes Probemähen und ein Zollstock die entsprechende Info.
4. Nicht zu viel abschneiden
Grashalme sind sensibler, als manch Hobbygärtner annimmt. Besonders nachtragend sind sie, wenn man es beim Mähen übertreibt und sie um die Hälfte oder mehr stutzt. Warum? Etwa auf halber Höhe des Halms sitzt der Vegetationspunkt. Und der sollte möglichst nicht entfernt werden. Kappt man Gräser an dieser oder unter dieser Stelle braucht die Pflanze viel Zeit und Kraft, um zu regenerieren und neu auszutreiben. Ergo: Es entstehen lästige Lücken im Rasen. Außerdem führt längere Trockenheit dazu, dass die Wiese schneller „verbrennt“ und in der Folge braun wird. Die sogenannte „Ein-Drittel-Regel“ sieht vor, Halme maximal um ein Drittel ihrer aktuellen Länge zu kürzen. Bei einer Schnitthöhe von vier Zentimetern sollte demnach spätestens gemäht werden, wenn der Rasen sechs Zentimeter hoch gewachsen ist.
5. Nicht bei Nässe mähen
Was beim und unmittelbar nach dem Rasen säen noch lebenswichtig ist, sollte beim Rasen mähen möglichst vermieden werden. Sind die Halme feucht, kann der Mäher sie nicht sauber abschneiden. Besonders nervig: Das nasse Schnittgut verklumpt und bleibt unter dem Rasenmäher kleben anstatt in den Fangkorb zu fliegen. Dazu sinkt bei regelmäßigem Nassschnitt die Lebenserwartung des Motors.
Tipp: Unter der prallen Mittagssonne vertrocknen die frisch geschnittenen Halme sehr schnell. Der Rasen sollte deshalb möglichst in den Abendstunden gemäht und anschließend gewässert werden.
6. Schnittbreite des Rasenmähers nutzen
Logisch, aber nicht selbstverständlich. Während die Greenkeeper im Fußballstadion gern mit viel Geduld Schachbretter oder zumindest Streifen ins Grün zaubern, soll der Rasen im Garten nach dem Mähen möglichst gleichmäßig und einheitlich aussehen. Dazu sollte der Rasenschnitt nicht nur wegen der Geräuschkulisse möglichst zügig über die Bühne gehen. Der Doppelschlag gelingt, wenn man die volle Schnittbreite des Rasenmähers ausnutzt. Dafür sollte der Mäher genau eine Radbreite auf der bereits geschnittenen Spur entlang rollen.
7. Ruhezeiten beachten
Den meisten Kleingärtnern liegt nichts ferner als einen Streit mit den Nachbarn vom Gartenzaun zu brechen oder die Anwohner in der Nachbarschaft auf den Plan zu rufen. Gerade beim Rasen mähen, kommt es trotzdem immer wieder zu Diskussionen. Grundsätzlich tabu ist das Rasen mähen an Sonn- und Feiertagen. Ansonsten gelten die Richtlinien der 32. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV). Demnach dürfen Benzin-Rasenmäher von montags bis samstags frühestens ab 9 Uhr in Betrieb genommen werden. Mit den mittlerweile weit verbreiteten Elektromähern kann man außer an Sonn- und Feiertagen schon um 7 Uhr loslegen. Die eher seltenen, weil schweißtreibenden Handmäher sind nicht nur leise, sondern können jederzeit benutzt werden.
Die Nutzungszeiten im Überblick
Benzin-RasenmäherElektro-RasenmäherHandmäherMo.-Fr.9-13 / 15-17 Uhr7-20 UhrdurchgehendSamstag9-13 / 15-17 Uhr7-20 UhrdurchgehendSonn- u. Feiertagnicht erlaubtnicht erlaubtdurchgehendMittagsruhe13-15 Uhr–
Wichtig: Für die Mittagszeit gibt es keine gesetzlich geregelte bundeseinheitliche Ruhezeit. In einigen Bundesländer und Kommunen gelten abweichende Regelungen. Wer lieber Stress abbauen als aufladen möchte, sollte zwischen 13 und 15 Uhr die Beine hoch- und den Rasenmäher zur Seite legen. Dafür ist das Kleinod im Grünen schließlich da.
Quellen:„mein-schoener-garten.de“; „rasen-experte.de“; „gartenjournal.net“
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